Hire and Fire
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war - und da bin ich mir ziemlich sicher - ist weiterhin ziemlich schlecht. Bei der Fluktuationsrate ist es gar nicht möglich eine angenehme Stimmung zu kreieren.
Kommunikation
Kommuniziert wird jeden morgen. Gewinne werden nicht kommuniziert, nur der Umsatz. Keine transparenz.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier kann man keinen Zusammenhalt kreieren, wenn man jederzeit damit rechnen muss, dass nächste Woche die Belegschaft gewechselt wird. In meinen zwei Jahren wurden von 80 Mitarbeiten auch min 80 entlassen und neu eingestellt. Quick and Dirty.
Work-Life-Balance
Die Regios sind die ärmsten Säue. Man schickt diese in tote Filialen in der Pampa und lässt sie ohne Aussicht auf Umsatz und die damit verbundene Provision versauern. Dementsprechend sitzt man von Mo-Fr allein in einer Filiale und langweilt sich zu Tode. Bore Out wegen Unterforderung.
Vorgesetztenverhalten
Manche sind fair und andere jedoch Katastrophe. Vor allem in Berlin sitzt ein junger Kerl, der alles besser weiß und jegliche zwischenmenschliche Skills missen lässt. Sein Pendant in Frankfurt, der nicht einen geraden Satz von sich geben kann, ist da nicht besser. Es fehlt Ihnen einfach das Zeug als Führungskraft und man sollte nochmal die Kriterien überdenken. Meistens sitzen da nur Lemminge, die zu allem Ja sagen, was die
Geschäftsführung von Ihnen verlangt.
Interessante Aufgaben
Eintönig, lediglich die Herausforderung ein völliges Wucherprodukt zu verkaufen, bringt da etwas Spannung rein. Dies erweist sich jedoch als immer schwieriger, da die Preise für das Produkt alle 6 Monate nach oben korrigiert werden.
Gleichberechtigung
Keine Gleichberechtigung - es hieß Frauen haben im Vertrieb nichts zu suchen und sind maximal als Assistentinnen vor Ort.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt da überwiegend junge Kerle, die man leicht lenken kann. Den nötigen Respekt an ältere Kollegen hatte jedoch jeder.
Arbeitsbedingungen
Daran gab es nicht auszusetzen. Moderne Arbeitsmittel.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
20 seitige Verträge werden doppelt ausgedruckt. Hier kann man nachbessern.
Gehalt/Sozialleistungen
Wer in einer guten Filiale sitzt, kann sich hier ein ordentliches Gehalt erarbeiten. Jedoch sind diese von Personen belegt, die durch Vitamin B ins Unternehmen gelangt sind.
Image
Das Image wird hier künstlich aufpoliert. Schlechte Bewertungen auf Trustpilot oder Google lässt man löschen oder steuert mit Bewertungen entgegen, die die Kunden bei Vertragsschluss machen sollen. Teilweise greift man sich da die Handys der Kunden und bewertet sich selbst. Die Challenges die von der Führungsriege aufgerufen werden, verleiten zu solchen Mitteln. Kommt eine schlechte Bewertung auf TrustPilot, so heißt es am morgendlichen Meeting, dass man hier sofort entgegen steuern soll. Selbst auf eine schlechte Bewertung auf Kununu lässt man direkt eine gute Folgen, sodass diese nicht ganz oben steht. Teilweise bewerten dann Mitarbeiter, die schon mehrere abgegeben haben und länger im Unternehmen sind. Etliche Beträge wegen Wucher sind bereits in den Medien nachlesbar.
Karriere/Weiterbildung
Kein Karrierepfad. Wer ackert und sein Mund hält, schafft es evtl. auf eine höhere Position. So sind dann auch die Führungspositionen zu erklären. Mit Führungsfähigkeiten hat dies leider nichts zu tun.