Guter Arbeitgeber für Werkstudent:innen, Übernahmeverhandlungen schwierig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Produkte des Unternehmens sind wirklich innovativ und hochwertig, besonders im Bereich Sprachenlernen. Es macht Freude, an solchen Themen mitzuarbeiten. Außerdem habe ich in mehreren Abteilungen eine positive und kollegiale Arbeitsatmosphäre erlebt. Das Unternehmen bemüht sich auch, die Sozialleistungen wie Essensgutscheine und Sportangebote kontinuierlich zu verbessern. Die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und an interessanten Projekten mitzuwirken, ist ein weiterer positiver Aspekt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Gehaltsverhandlungen sind oft schwierig und wirken nicht immer fair oder transparent. Trotz langjähriger Zugehörigkeit wird man manchmal nicht angemessen eingestuft.
Die Führungskultur ist besonders in manchen Abteilungen problematisch. Hier herrscht teilweise ein unprofessioneller und respektloser Umgangston, und Gleichbehandlung wird nicht immer gewährleistet. Kommunikation ist häufig unzureichend, vor allem für Werkstudent:innen, die oft nicht gut eingebunden werden und zu wenig Unterstützung bekommen.
Auch die Überstundenbelastung ist ein großes Thema, besonders bei Teilzeitstellen, und es wird wenig Rücksicht auf persönliche Lebenssituationen genommen. Die Einarbeitung ist oft mangelhaft, was das Arbeiten erschwert.
Schließlich fehlt es an ausreichend Weiterbildungsangeboten und an einem konsequenten Umwelt- und Sozialbewusstsein im Unternehmen.
Verbesserungsvorschläge
Ich wünsche mir, dass das Unternehmen die interne Kommunikation weiter verbessert und Werkstudent:innen sowie Mitarbeitende in allen Abteilungen besser in wichtige Abläufe und Entscheidungen einbindet. Eine strukturiertere Einarbeitung sowie klarere Verantwortlichkeiten würden gerade neuen Kolleginnen und Kollegen den Einstieg erleichtern.
Das Thema Gleichbehandlung und ein respektvoller Umgang sollten in allen Abteilungen stärker gelebt werden.
Gehaltsverhandlungen und tarifliche Einstufungen sollten transparenter und fairer gestaltet werden, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken. Außerdem wäre es wünschenswert, wenn Weiterbildungsangebote häufiger und mit mehr Unterstützung möglich wären.
Schließlich sollte das Umweltbewusstsein im Unternehmen noch stärker berücksichtigt werden etwa durch nachhaltigere Geschäftsreisen und eine transparente Kommunikation zu Umweltthemen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hängt stark von der jeweiligen Abteilung ab. In meiner Abteilung war das Klima sehr ruhig und angenehm. In anderen Bereichen des Unternehmens bestehen hingegen seit Jahren zwischenmenschliche Spannungen. Trotz wiederholter Gespräche kam es kaum zu Veränderungen und vieles wurde eher unter den Teppich gekehrt und scheint inzwischen als gegeben hingenommen zu werden.
Kommunikation
Aus der Perspektive einer Werkstudent:in: Werkstudent:innen werden bei wichtigen E-Mails leider häufig übersehen. Zwar gibt es einen eigenen E-Mail-Verteiler für uns, dieser wird jedoch nicht durchgängig genutzt. Positiv hervorzuheben ist, dass einige Kolleg:innen stets darauf achten, uns einzubinden.
Die Teilnahme an größeren internen Veranstaltungen wie Vertretertagungen ist für Werkstudent:innen in der Regel nicht möglich und das mit dem Hinweis, dass dort strategische Unternehmensziele und sensible Zahlen besprochen werden. Interessanterweise sind die zugehörigen Präsentationen im Nachgang meist vollständig auf dem internen Laufwerk einsehbar.
Insgesamt sind Werkstudent:innen dadurch hauptsächlich in ihrer jeweiligen Abteilung eingebunden, jedoch oft nicht darüber hinaus vernetzt. Erst durch aktives eigenes Engagement über längere Zeit bekommt man einen besseren Einblick ins Gesamtunternehmen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen in meiner Abteilung war sehr gut. Ich habe daran nichts auszusetzen. PONS Langenscheidt zeichnet sich durch engagierte und herzliche Kolleg:innen aus, und es war immer wieder schön, ins Büro zu kommen.
Seit der räumlichen Trennung der Abteilungen auf den 1. und 3. Stock ist der abteilungsübergreifende Austausch allerdings zurückgegangen. Der direkte Zusammenhalt zwischen den Bereichen hat dadurch etwas gelitten.
Work-Life-Balance
Im Unternehmen kommt es in einigen Abteilungen regelmäßig zu vielen Überstunden, teils im hohen Umfang. Besonders in Bereichen mit Teilzeitstellen scheint die Arbeitslast nicht immer realistisch verteilt zu sein. Es wirkt teilweise so, als würde die Situation von den Führungskräften unterschätzt, obwohl vergleichbare Fälle bereits bei Vorgängerinnen und Vorgängern auftraten.
Als Werkstudentin war die Belastung grundsätzlich noch im Rahmen. Dennoch wurde auch in dieser Rolle gelegentlich erwartet, kurzfristig Überstunden zu machen, meist aufgrund kurzfristiger Planänderungen oder unklarer Abläufe. Gerade in Prüfungsphasen war das eine Herausforderung.
Positiv war, dass man eigenständige Aufgaben übernehmen durfte. Gleichzeitig entstand dabei gelegentlich der Eindruck, dass die übertragenen Projekte und Verantwortlichkeiten über das hinausgingen, was für eine Werkstudentinnenstelle üblich und tariflich vorgesehen ist. Hier wäre aus meiner Sicht eine stärkere Orientierung an der tariflichen Eingruppierung wünschenswert.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Führungskräfte unterscheidet sich stark je nach Abteilung. In der Lizenzabteilung habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht, dort wird wertschätzend und professionell kommuniziert.
Im Marketing war das anders. Trotz verschiedener Workshops und Unterstützungsmaßnahmen empfand ich den Umgangston oft als unprofessionell und wenig respektvoll. Rückmeldungen zu geleisteter Arbeit erfolgten häufig kritisch und wenig konstruktiv, Lob war selten vorhanden. Besonders bei kreativen Projekten wie dem Jugendwort-Merchandise oder Social Media wirkte die Anerkennung für die Arbeit der Werkstudent:innen unzureichend.
Ein besonders negativer Eindruck entstand in Bezug auf den Umgang mit dem Betriebsrat. Obwohl der Betriebsrat maßgeblich dazu beigetragen hat, dass eine tarifliche Höherstufung erreicht wurde, wurde diese Arbeit von der Führungskraft in Gesprächen nicht anerkannt und sogar infrage gestellt. Dieses Verhalten hat das Vertrauen in eine offene und faire Kommunikation zusätzlich erschwert.
Diese Erfahrungen haben meine Entscheidung beeinflusst, mich gegen eine weitere Zusammenarbeit in dieser Abteilung zu entscheiden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren überwiegend interessant. Allerdings bin ich der Meinung, dass Werkstudent:innen nicht zu viel Verantwortung übernehmen sollten, insbesondere wenn der Rückhalt im Team fehlt. Persönlich musste ich beispielsweise eine komplette Messewand und einen Teil der Messeplanung übernehmen. Kurz vor der Abgabe der Druckdaten kam dann vom Marketing die Rückmeldung, dass alles komplett anders gemacht werden müsse.
Die Aufgabe an sich war spannend, jedoch fehlten oft Ansprechpartner:innen, die Unterstützung bieten konnten. In vielen Abteilungen oder Aufgabenbereichen mangelt es an einer ordentlichen Einarbeitung. Zwar gibt es Word-Dokumente mit Notizen von Vorgänger:innen, doch diese sind oft unübersichtlich und helfen nur begrenzt weiter.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung scheint stark von der Abteilung abhängig zu sein. In der Lizenzabteilung hatte ich keinerlei negative Erfahrungen diesbezüglich.
Im Marketing habe ich hingegen das Gefühl gehabt, dass Frauen teilweise anders behandelt werden als Männer. Beispielsweise wurde in Gesprächen gelegentlich betont, dass „man doch nett sei, weil man nicht schreie“ – was ich als eine unangemessene Darstellung von Führungsverhalten empfand.
Insgesamt würde ich die Gleichberechtigung in dieser Abteilung deutlich kritischer bewerten als in anderen Bereichen des Unternehmens.
Umgang mit älteren Kollegen
Dazu kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen. Mir ist allerdings auch nichts Negatives zu Ohren gekommen.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung wurde in meiner Zeit im Unternehmen endlich modernisiert. Zwar ist sie nicht auf dem allerneuesten Stand, aber deutlich besser als in den Jahren davor.
Die Infrastruktur hatte zuvor über längere Zeit gelitten, da notwendige Investitionen nur verzögert erfolgten. Das hat sich besonders bei der Arbeit mit kreativen Programmen wie Adobe Photoshop oder ähnlicher Software bemerkbar gemacht, da ältere Geräte hier schnell an ihre Grenzen stoßen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei den Produkten wird sichtbar daran gearbeitet, umweltfreundlicher zu werden – etwa durch die Reduktion von Plastikverpackungen. Dieser Ansatz ist grundsätzlich positiv.
Im Unternehmensalltag sind mir jedoch Entscheidungen aufgefallen, die diesen Anspruch konterkarieren. Beispielsweise wird regelmäßig zwischen den Standorten geflogen, was aus Umweltsicht nicht besonders nachhaltig wirkt – insbesondere, wenn solche Entscheidungen auch aus Bereichen kommen, die im Unternehmen für Umweltfragen mitverantwortlich sind.
Auch der zunehmende Einsatz von KI-Systemen wird intern kaum kritisch reflektiert, obwohl bekannt ist, dass solche Technologien energieintensiv sind. Eine offenere Auseinandersetzung mit diesen Widersprüchen hätte ich mir gewünscht.
Zum Thema Sozialbewusstsein ist mir wenig begegnet. Es gibt jährlich eine Aktion-Mensch-Lotto-Karte für alle Mitarbeitenden, weitere Maßnahmen sind mir nicht bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
PONS Langenscheidt wendet die geltenden Tarifverträge an. Die Gehaltsverhandlungen empfand ich jedoch als sehr herausfordernd. Es wurde deutlich, dass finanzielle Spielräume eher eng ausgelegt werden. In einigen Fällen hatte ich den Eindruck, dass tarifliche Einstufungen zunächst zu niedrig angesetzt wurden und erst durch die Unterstützung des Betriebsrats angepasst werden konnten. Das hat bei mir das Vertrauen in den Ablauf der Verhandlungen beeinträchtigt.
Zusatzleistungen wie etwa Essenszuschüsse oder sportliche Angebote wurden in den letzten Jahren erweitert. Mittlerweile beteiligt sich das Unternehmen auch an Online-Gutscheinen und Urban Sports Club, was ich als positive Entwicklung sehe.
Früher gab es regelmäßig kleine Aktionen wie gemeinsames Pizzaessen, Grilltage oder Snacks im Büro, die für eine gute Stimmung gesorgt haben. Diese Angebote wurden inzwischen eingestellt, was ich persönlich schade finde, da sie den Austausch zwischen den Mitarbeitenden gefördert haben.
Image
Das öffentliche Bild des Unternehmens ist geprägt von starken Produkten im Bereich Sprachenlernen, und das zurecht. Ich war oft beeindruckt davon, wie kreativ und innovativ das Thema immer wieder neu aufgegriffen wurde.
Intern habe ich jedoch erlebt, dass Anspruch und Realität nicht in allen Bereichen zusammenpassen. In mehreren Abteilungen habe ich eine sehr positive, kollegiale und unterstützende Arbeitsatmosphäre erlebt. Gleichzeitig gab es wie in den vorherigen Kategorien beschrieben spürbare Herausforderungen, etwa im Bereich Führung, Gleichbehandlung, Kommunikation und Einarbeitung.
Diese internen Unterschiede werden nach außen kaum sichtbar, wodurch das Image des Unternehmens nicht in allen Punkten mit der internen Realität übereinstimmt.
Karriere/Weiterbildung
Möglichkeiten zur Weiterbildung oder Fortbildung waren in meiner Erfahrung kaum vorhanden. Auch von Kolleginnen und Kollegen habe ich gehört, dass Weiterbildungen, insbesondere wenn sie mit Kosten verbunden sind, nur selten genehmigt werden.

