Ich habe innerlich bereits gekündigt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Prozesse haben sich zunehmend entwickelt und professionalisiert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die langfristigen Strategien der Firma scheinen seit Jahren vom Himmel zu fallen, gelten dann für ca. 1 Jahr und werden spontan umgeworfen. Dabei kommt es nicht selten vor, dass das, was im letzten Jahr noch absolutes Unternehmensziel war, plötzlich vollkommen überholt ist. Warum? Das weiß wahrscheinlich nicht Mal die Geschäftsführung so genau, oder? Hauptsache es wird eine neue Idee durchs Dorf getrieben. Langfristiges Wachstum kann damit nicht erreicht werden.
Auftragslagebedingte Kündigungen sind manchmal unvermeidbar. Es gäbe jedoch auch das Mittel der Kurzarbeit, um diese Dellen auszugleichen. Bei der letzten Kündigungswelle sind viele langjährige und essentielle know-how Träger der Firma verloren gegangen. Diese sind in der Natur der Sache leider auch manchmal etwas unbequem für die Geschäftsführung und vertreten gar eigene Standpunkte. Die Auswahl wirkte deshalb stark nach Nasenprinzip, als wirklich auf die Auswirkungen für den Betrieb oder noch undenkbarer auf Sozialauswahl zu schauen. Die fatalen Folgen davon dürfen wir in den nächsten Jahren ausbaden.
Der Anteil an "dauerhaften" interims Managern ist überproportional hoch. Es wird leider oft vergessen, dass diese im Kern nur Ihre eigenen Interessen verfolgen und nie an langfristiger Entwicklung für das Unternehmen interessiert sind. Einige verstehen es wohl zu gut, eine wohlfühl-bubble um das Management aufzubauen.
Das viel Beworbene home-office ist dem Management tatsächlich ein Dorn im Auge - das Misstrauen gegenüber den Mitarbeitern muss groß sein. Mutige Abteilungsleiter gewähren ihren Leuten dennoch eine gewisse Flexibilität. Mal schauen, wie lange noch. Die Atmosphäre der Angst als Führungsmittel ist klar zu spüren.
Der Firma sind die vielen negativen Bewertungen auf der Plattform übrigens bekannt. Statt an der Kultur zu arbeiten und das feedback ihrer Mitarbeiter ernst zu nehmen, überlegt man jedoch eher, wie man Frischlinge aktiv zu guten Bewertungen bewegen kann.
An einigen Schnittstellen zwischen Abteilungen bzw. standortübergreifend kann man das Zusammenarbeiten durchaus als toxisch bezeichnen. Als junger Mensch würde ich mir 3x überlegen, ob ich in so einem Umfeld meine Karriere (fehl)starten möchte.