Konservativer, altmodischer Mittelständler, wirklich gruselige Zustände.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gute Küche
Essenszulage, Tiefgarage, Mitarbeiterrabatt
Produkte sind gut
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kurzum: Jeder, der gerne mit Bauchschmerzen in die Arbeit fährt, ist bei REVIDERM bestens aufgehoben. Ich hatte angenommen, die schlechten Bewertungen seien überspitzte Retourkutschen ehem. Mitarbeiter doch kununu zeichnet ein sehr realistisches Bild vom Alltag dort.
Willkommen im Jahr 1880. Das Unternehmen wird autoritär, patriarchalisch und bedauerlicherweise genauso betriebsblind geführt. Es fehlen klare Strukturen und eindeutige Zuständigkeiten ebenso wie effiziente Prozesse oder eine konsistente Unternehmensstrategie. Aus diesen Themen heraus resultieren handfeste Schwierigkeiten doch es gesellt sich noch eine ordentliche Portion an Informationsdefizit und falscher Personalführung hinzu um das Drama perfekt zu machen. Schade, denn die Produkte sind eigentlich ganz gut aber leider reicht das heutzutage nicht aus sich darauf auszuruhen.
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht ein schlechtes und sehr ungesundes Betriebsklima, niedrige Arbeitsmotivation und hohe Frustration. Die resultierende Fluktuation hemmt seit Jahren Effizienz und Vorwärtsdrall. Manpower, Wissen und Kompetenz wandern konstant ab. Das hat zur Folge, dass selbst die kleinsten Aufgaben zu Projekten werden, es an effizienten Strukturen und Prozessen mangelt und das Sahnehäubchen ist der hohe Druck. Es scheint als arbeitet der ganze Laden ständig unter der Anspannung, welches Thema einem wohl als nächstes auf die Füße fällt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt, Umgang und die Kommunikation unter Kollegen ist in Summe gut: konstruktiv, freundlich sowie weitestgehend kompetent lässt es sich zusammenarbeiten. Besonderen Einsatz, ein Füreinander oder Teamgefühl habe ich nicht erlebt. Am Ende schaut einfach jeder, dass er abends pünktlich die Biege macht. Nicht selten fließen gegen Abend in der oberen Etage mal Tränchen unter den letzten Anwesenden, die überfordert Überstunden schrubben.
Vorgesetztenverhalten
Der psychische Druck durch die Unternehmensführung auf die Belegschaft haut irgendwann den stärksten Eskimo vom Schlitten. Das mittlere Management hält dem selten lange stand oder schafft es gar, sich schützend vor Mitarbeiter zu stellen. Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern wird unprofessionell und unsachlich... Willkür, Launen, zynische Rhetorik, Druck muss der MA abfangen und dies mündet natürlich in einer stets hohen Fluktuation oder langen Absenzen.
Interessante Aufgaben
Wie bei einigen Unternehmen im Mittelstand hinkt man zeitgemäßen Maßstäben hinterher und verschenkt dadurch viel Potential um konkurrenzfähig zu sein. Entsprechend spannend und innovativ gestalten sich dann natürlich die jeweiligen Aufgaben.
Arbeitsbedingungen
Nur hier wird Transparenz gelebt. Steriler Glaskasten mit viel offenen Flächen und Großraumbüro doch wohl fühlt sich kaum einer, da es keinerlei Rückzugsmöglichkeit gibt um mal in Ruhe zu arbeiten oder ein Telefonat ohne Störgeräusche im Hintergrund zu führen.
Die grellen Lichtverhältnisse und kaum funktionierende Raumklimatisierung machen dazu noch schön Kopfweh. Im Sommer zu heiß und im Winter friert man. Der Bauer nebenan düngt die Felder oft und fleißig dann riechts auch gleich passend zum Betriebsklima.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Produktion im Ausland, viel Plastik, viel Umverpackung. Wegen der Randlage im Sauerlacher Industriegebiet und die schlechte öffentliche Anbindung muss fast jeder Mitarbeiter mit dem Auto kommen... aus dem Homeoffice arbeiten? Das war vor der Pandemie quasi undenkbar und währenddessen auch nicht gerne gesehen!
Gehalt/Sozialleistungen
Zum Einstieg hoch pokern, denn danach wird es schwer bzw. bewusst schwer gemacht durch absurde, langwierige Prozesse. Meist wird eh händeringend gesucht, da hat man eine gute Ausgangslage.
Karriere/Weiterbildung
Zielorientierte Förderung zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung? Hahaha, ach wo denkst Du hin. Zu 90% findet doch noch nicht mal eine Übergabe / Einarbeitung neuer Mitarbeiter statt. Man wird ins kalte Wasser geschmissen, unter Erwartung von sofortiger High-performance.