Keine Aufstiegschancen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Innerhalb der SAP aufzusteigen bedarf einer Menge Vitamin B. Nun kam man sagen, dass sei überall so, dies stimmt aber nur bedingt, bei SAP ist das noch mal eine andere Hausnummer als in vielen anderen Unternehmen. Echte SAPler wissen was ich meine. Ich will nicht sagen, dass es jedem so gehen muss wie mir, wobei ich aus meinem Umfeld im Unternehmen eindeutig diese Tendenz widergespiegelt bekam. An dieser Stelle will ich die Firma damit nicht schlechter machen als sie ist, man kann sich mit der Situation sicher auch arrangieren und sich entsprechend einrichten, was auch viele tun. Gleichzeitig kann ich Leuten denen es ergeht wie mir, also ganz speziell Mitarbeitern die als Hochschulabsolventen eingestiegen sind, nur Mut machen, wenn Ihr in der SAP mithalten könnt, könnt Ihr es woanders auch. So schlimm ist die Welt da draußen nämlich nicht, glaubt mir. Die SAP dient in Eurem Lebenslauf zumindest eine sehr gute Referenz, in diesem Sinne viel Erfolg.
Gehalt/Sozialleistungen
Hochschulabsolventen steigen niedrig ein und haben ohne Vitamin B kaum Entwicklungsmöglichekeiten. Das heißt nicht, dass man nicht immer mehr Verantwortung übernimmt. Ich habe als Hochschulabsolvent angefangen und 4 Jahre später die fachliche Koordination eines 7-köpfigen Teams in mehreren Zeitzonen übernommen. Allerdings war ich immer noch in der gleichen Gehaltsgruppe, in der ich angefangen hatte. Die erhoffte Beförderung samt höherer Eingruppierung, verwehrte man mir mit der Begründung: „Dann muss ich ja jeden befördern“. Nein, nicht jeder übernahm die Verantwortung, die ich übernahm. Eine Anfrage bei HR, dass ich mit meiner Eingruppierung nicht einverstanden sei, da sie in keinem Verhältnis zu den mittlerweile übernommenen Aufgaben stand, wurde inhaltlich nie beantwortet und mit fadenscheinigen Pseudoargumenten abgewürgt: „Wir zahlen marktüblich und bieten einzigartige Benefits“ blablaba, zu den Benefits unten mehr. Auch Arbeitnehmervertreter / Betriebsrat interessierten sich nicht für das Thema, die sehen sich als Vertreter der bereits sehr gut bezahlten älteren Mitarbeiter, die gerne von den guten alten Neunzigern erzählen.
Karriere/Weiterbildung
Bei SAP versucht man gerade die Jungen mit diffusen Argumenten einzuschüchtern und systematisch kurz zu halten. „Sei froh hier arbeiten zu können, was glaubst Du wie es woanders zugeht“, „was die SAP Dir alles bietet“ und so weiter und so fort. Das Hauptargument der angeblich „einzigartigen Benefits“ ist hierbei besonders zu hinterfragen. Welche sollen dies konkret sein? Eine betriebliche Altersvorsorge bieten andere Firmen auch, vergleichbar große Unternehmen haben auch Pensionsfonds, Erfolgsbeteiligungen usw., da ist nix einzigartig. OK, das Essen in der Kantine ist vermeintlich umsonst, muss aber als geldwerter Vorteil versteuert werden, arg viel teurer ist damit die Kantine in anderen Firmen unterm Strich auch nicht. Der letzte Punkt ist quasi der heilige Gral der SAP und wird von Außenstehenden häufig falsch eingeschätzt: Der Firmenwagen. Dieser ist ein gutes Extra für Leute mit hohen Gehältern, für diejenigen am unteren Ende des Gehaltssystems ist er aber Opium fürs Volk. Genauer gesagt, macht es dann nur Sinn einen Kleinwagen zu nehmen, dann spart man ein wenig zum Privatwagen. Ein halbwegs schönes Auto hingegen wird für viele Junge schnell zur Kostenfalle, stimmt's?