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Bewertung

Ambivalenz in reinster Form

3,3
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Forschung / Entwicklung bei SAP in Walldorf / Baden-Württemb. gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt viele interessante Abteilungen und man kann sich schon immer wieder neue Herausforderungen suchen, wenn man die Notwendigkeit sieht und die Lust hat. Die Benefits und die Verdienstmöglichkeiten sind in Relation zu der Verantwortung, die man im Normalfall hat, aus meiner Sicht weiterhin gut. Manchmal hilft ein Blick über Unternehmensgrenzen hinweg, um zu erkennen, dass man es eigentlich ganz gut getroffen hat. Man kann ja immer noch die SAP verlassen, wenn man der Meinung ist, dass man mehr erreichen und mehr machen möchte

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Trotz des besten Aktienkurses aller Zeiten hatte man zuletzt bei SAP intern das Gefühl, dass man noch mehr verzichten muss und sich schon einmal auf eine sehr schlechte Gehaltsrunde einstellen soll. Ich habe nicht das Gefühl, dass die "Zuckerbrot und Peitsche"- Strategie so gut aufgeht und es wird aus meiner Sicht zu unzufriedenen Mitarbeitern führen, welches wiederum nicht zu der Erreichung der ausgegebenen Ziele beiträgt.
Zudem ist die Diskrepanz zwischen dem, was man im Marketing produktseitig mit viel Tamtam ankündigt und dem, was wirklich funktioniert, im negativsten Sinne bemerkenswert (gilt vor allem für das (Gen)AI Thema).
Dass ganze Produkte aus politischen Gründen niedergemacht werden und man in Kauf nimmt, dass Kunden trotz Millioneninvestitionen im Regen stehen gelassen werden, ist auch nicht unbedingt vertrauensbildend

Verbesserungsvorschläge

Zufriedene Mitarbeiter sind der Kern jedes Unternehmens. SAP hat das früher verstanden. Ich hoffe, dass die SAP sich darauf noch einmal besinnt, bevor es zu spät ist

Arbeitsatmosphäre

Ich konnte mich hier in den letzten Jahren nicht beschweren. Natürlich hängt viel vom direkten Vorgesetzten, von der Verteilung des Teams (sowohl nach Seniorität als auch nach Standort) und vor allem von der Organisationsstruktur ab. Nichtsdestotrotz habe ich von wenigen Ausnahmen abgesehen hier nur positive Erfahrungen gemacht und ich war sehr gerne Teil von SAP in diesem Zusammenhang

Kommunikation

Seitens Top-Management völlig unzureichend und blamabel. Man erfährt mehr aus dem Manager-Magazin und vom Flurfunk als von den Akteuren selbst. Es wurde sehr viel Vertrauen verspielt und das hat sich zweifellos auch auf die Stimmung der Mitarbeiter ausgewirkt. Ich gehe davon aus, dass sich dies noch verschlimmert, wenn man die aktuellen Medienberichte verfolgt. Den Job des unteren Managements würde ich nicht mal geschenkt nehmen aktuell, denn die Kollegen bekommen den ganzen Frust ab ohne auch nur ansatzweise selbst etwas ändern zu können

Kollegenzusammenhalt

Habe ich stets als sehr gut in meinen Teams empfunden. Aus meiner Sicht auch ein Punkt, den SAP für mich besonders auszeichnet bzw. ausgezeichnet hat

Work-Life-Balance

Hängt natürlich von vielen Dingen ab (vor allem auch an einem Selbst bzw. daran, ob man Nein sagen kann)

Vorgesetztenverhalten

Direktes Vorgesetzenverhalten war mir gegenüber immer in Ordnung. Ab und an gab es Fälle von Micromanagement, aber das würde ich jetzt nicht überbewerten wollen

Interessante Aufgaben

Mal mehr, mal weniger. In meinem letzten Team kamen viele "Einfälle" seitens Senior Management, die man mit sehr viel Aufwand diskutiert und ausgearbeitet hat. Leider hat Senior Management die Ausarbeitung dann schon nicht mehr interessiert, weil auf einmal andere Sachen wichtig waren. Insgesamt konnte ich mich persönlich aber nicht über uninteressante Aufgaben beklagen (größtenteils zumindest)

Gleichberechtigung

Das ganze D&I Thema (inkl. Gleichberechtigungsthematik) wird bei SAP massiv vorangetrieben, so dass man schon das Gefühl hat, dass Männer benachteiligt werden. Wie viel wirklich hinter der D&I Story bei SAP steckt kann ich allerdings nicht wirklich fair beurteilen

Arbeitsbedingungen

Im Sommer schon sehr warm ohne Klimaanlagen. Büros teilweise in die Jahre gekommen. Die neuen Büros sehen aber sehr schick aus. Bzgl. Bestellung von Hardware haben die Sparmaßnahmen in den letzten zwei Jahren ziemlich reingehauen, sodass ich deshalb hier Punktabzug gegeben habe. Vor den Sparmaßnahmen konnte man sich bei SAP sehr gut mit bester Hardware eindecken

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird sehr viel Wert auf diese Thematik gelegt, aber wie viel wirklich dahinter steckt kann ich nicht beurteilen. Seit der Coronapandemie sind interne Reisen nicht mehr erlaubt und da gleichzeitig auch Konferenzen wie TechEd mit massiven Sparmaßnahmen zu kämpfen haben hat sich die Reisetätigkeit insgesamt bei der SAP sicherlich zurückentwickelt (mit Ausnahme von den immer gleichen Kollegen, die diese Tatsache irgendwie ignorieren dürfen). Es war einmal ein großes Asset von SAP, dass man in einem inspirierenden globalen Umfeld arbeiten durfte und auch von Zeit zu Zeit spannende Orte und Konferenzen besuchen durfte. Diese Zeiten sind für die meisten Kollegen leider vorbei und das hat aus meiner Sicht auch SAP als Arbeitgeber deutlich unattraktiver gemacht

Gehalt/Sozialleistungen

Früher hatte ich hier deutlich mehr Schwierigkeiten damit (ich bin nach akademischen Laufbahn direkt bei SAP eingestiegen), aber wenn man einmal ein gewisses Level intern erreicht hat kann man sich je nach Position eigentlich nicht beschweren. Man hat immer noch sehr viel Freiraum und im Normalfall de facto keine "richtige" Verantwortung. Das Gehalt, das man bei SAP auf Expertenebene verdient, verdient man in anderen Unternehmen sehr oft in Führungspositionen mit viel, viel mehr Verantwortung und Stress. Das gilt insbesondere für die etlichen Kollegen mit Altverträgen bei SAP auf Chief-Level, die mal vorneweg mindestens 140-160k€ im Jahr mit vergleichsweise wenig Verantwortung und Stress verdienen. Ich kenne auch Kollegen, die über 200k€ im Jahr verdienen und sich über "bore-out" beklagen.
Es gibt schon eine krasse Diskrepanz zwischen Berufseinsteigern und Quereinsteigern bzw. Altverträgen, die der SAP intern zumindest immer wieder auf die Füße fällt.
Ansonsten ist es schon sehr lobenswert, dass auch Mitarbeiter, die nicht ständig beim Kunden sind, einen Firmenwagen bestellen dürfen. Wie lange dies allerdings noch gilt muss man sehen

Image

Für meinen Wechsel zum Jahresende 2023 war meine Erfahrung bei SAP in verschiedenen Positionen sicher kein Nachteil. Ansonsten bleibt SAP immer noch ein sehr bekannter Großkonzern, der aus meiner Perspektive über ein gutes Image verfügt. Betrachtet man die aktuelle Situation kann sich hierüber allerdings langsam Sorgen machen

Karriere/Weiterbildung

Ist schwieriger geworden in den letzten Jahren. Mit der Erreichung eines gewissen Levels macht sich eine gewisse Perspektivenlosigkeit breit (sowohl karriere-als auch gehaltstechnisch)

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