Trauriges Beispiel für mehr Schein als Sein!
Gut am Arbeitgeber finde ich
All die jungen disruptiven Mitarbeiter, die hier dran bleiben.
Verbesserungsvorschläge
Aufbrechen der alten Führungsstruktur, Buzzwords in echte Taten überführen, Fachlichkeit einfordern und zulassen, Performance über Nasenfaktor stellen, eine echte Feedbackkultur etablieren, Diversity und Inklusion leben und nicht nur drüber reden z.B. Andersartigkeit zulassen
Arbeitsatmosphäre
Totaler Nasenfaktor. Am besten fährt man, wenn man dem Vorgesetzten (zumeist männlich und eher Kaliber Silberrücken/Napoleon) nach dem Mund redet oder einfach alles ausführt, was einem aufgetragen wird. Hinterfragen, analytisch Denken, reflektieren oder Veränderung will man hier eigentlich nicht...Zwar werden alle Buzzwords regelmässig und laut aufgerufen (Diversity, Digital, Jobsharing, Talent, Equality, Worklife Balance, etc.) aber das ist einfach nur um "modern" zu wirken. Junge, dynamische und oftmals auch weibliche Talente verschwinden ab einem gewissen Punkt einfach. Entweder Sie gehen freiwillig oder werden gegangen. Dies geht dann oftmals auch mit öffentlicher Diskreditierung der Personen einher.
Kommunikation
Oft wird aus dem Bauch heraus kommuniziert. Vor allem die senioreren (zumeist männlichen) Führungskräfte wirken oftmals etwas "platt". Mit unpassenden Fussball-analogien oder Zitaten wird über das Fehlen von guten Argumenten abgelenkt. Die Masse der Mitarbeiter schweigt aus Angst vor Repressalien. Eigentlich ist man ja froh, dass man selbst nicht den Kopf abgehackt bekommen hat.
Kollegenzusammenhalt
Viele nette Kollegen, solange es keine Konkurrenz oder schwierige Situationen zu meistern gibt. Sobald es schwieriger wird oder womöglich jemand mal unbequem wird, z.B. weil man positive Veränderungen herbeiführen möchte, wird es sehr schwierig. Oftmals hüllt man sich in organisierte Verantwortungslosigkeit, irgendwer wird es schon richten. Eine konstruktive Feedbackkultur oder klare Prozesse gibt es nicht. Jedes Land macht es dann doch wieder anders, egal wie standardisiert der Prozess ist.
Work-Life-Balance
Wer Karriere machen will arbeitet wirklich viel und in bestimmten Funktionen, wie z.B. Finanz oder HR ist man ja auch eher der "Fussabtreter"...da kommen dann auch gerne mal 60Std. pro Woche zusammen, wenn die "Hütte brennt" und das ist gefühlt in den letzten 5 Jahren durchgängig. Ein Kosteneinspar-Programm jagt das nächste und die gesetzten Ziele oftmals voellig utoptisch.
Vorgesetztenverhalten
Falls man das Glück hat einen eher modernen, dynamischen Vorgesetzten/Vorgesetzte zu haben, dann kann es wirklich gut sein. Man wird gefördert und lernt eine Menge. Falls dieser Vorgesetzte dann aber abgesägt wird (weil nicht konform genug oder Kosten gespart werden müssen) dann wird es oft sehr schnell, sehr schlimm.
Interessante Aufgaben
Wer will, der kann schnell und viel Verantwortung übernehmen und dies auch bis zum völligen Burn-out ausleben. Gerne werden Werkstudenten, Praktikanten oder jungen Absolventen/innen Aufgabenbereiche übertragen, die sie ohne coaching oder erfahrene Unterstützung schnell überfordern. Immer nach dem Motto: "nur die Harten kommen in den Garten".
Die Wertschätzung für die Verantwortungsübernahme ist eher mittelmässig. So kommen mittelmässige "Performer" mit hohem Anpassungsgrad meist sehr viel weiter als fachlich richtig gute Mitarbeiter. Veränderung will man hier halt wirklich nicht.
Gleichberechtigung
International und kommunikativ bemüht man sich hier redlich...Schauen wir aber mal genauer auf Deutschland, Frankreich, Schweiz, etc. dann ist das doch eher spärlich. Klar, es gibt die "Aushänge-Schilder" und diese Frauen sind auch wirklich beeindruckend aber alle diese Kolleginnen kamen mit einem bereits sehr hohen Senioritätslevel von anderen grossen Unternehmen. Hebt man dann den Kopf und denkt noch weiter als die Förderung von Frauen-karrieren und kommt zu Themen wie LGBTQ+ , dann hält man dies bei Schneider eher für ein chemisches Element aus dem Periodensystem. Unterm Strich wissen alle die Buzzwords zu benutzen und für den Rest hat man sehr bemühte HR/Branding Kollegen, die hier Ihr Bestes geben.
Umgang mit älteren Kollegen
Erstmal gibt es wirklich viele ältere Kollegen bei Schneider und oftmals auch viele Jahrzehnte im Unternehmen. Auch hier kann man beobachten, dass "kennst du wen - bist du wer" gut bei Schneider funktioniert und die Kollegen/innen, die Ihrem Chef widerstandslos "dienen" auch gut behandelt werden. Sobald es aber unbequem für das Management wird, weil ältere Kollegen sich fachlich einbringen, auf Probleme oder Schwierigkeiten bei neuen Programmen hinweisen oder aber auch sonst mal kritisch was hinterfragen...ja dann wird auch hier die Luft schnell dünn.
Arbeitsbedingungen
Teilweise sehr schicke und moderne Einrichtungen, teilweise sehr alte und marode Gebäude. Da warten Kollegen auch gerne mal Monatelang darauf, dass die Rafstore repariert wird. Wobei das Hygiene Konzept während Corona ganz gut geklappt hat...was natürlich kommunikativ ausgeschlachtet wurde und als Begründung für "zurück ins Büro" direkt genutzt wurde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Stehts bemüht sich die junge Rige um Neuerungen und auch das Elektromobilitätsengagement ist positiv zu bewerten, vermutlich aber auch, weil es dem Betrieb erhebliche Kosteneinsparungen bringt.
Gehalt/Sozialleistungen
Marktüblich leider oftmals eine grosse Differenz in der Bezahlung von Frauen und Männern.
Image
Weitesgehend unbekannt und gerne auch mit Schindler Aufzügen verwechselt.
Karriere/Weiterbildung
Karriere und Weiterbildung machen die sehr angepassten, nicht hinterfragengenden jungen Kollegen maximal bis zur Vorstufe zum Vice President. Danach ist meist Schluss oder verharren für viele Jahre angesagt.