Schlechter als die CO2 Bilanz Deutschlands ist nur das Arbeitsklima hier.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Im aktuellen Umfeld würde ich Serrala nicht weiter empfehlen.
Eigentlich sehr schade, denn das Unternehmen kommt aus einer wirklich guten und erfolgreichen Vergangenheit. Hoffentlich wird das Niveau irgendwann wieder erreicht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Habe ich oben beschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Am liebsten würde ich sagen: Alles.
Angefangen mit einer klaren und transparenten Kommunikation.
Wertschätzung und Vertrauen in die Mitarbeiter.
Unbedingt die Infrastruktur auf das Niveau einer Softwareentwicklung heben.
Weiterentwicklungsmöglichkeiten schaffen.
Die Bezahlung auf ein Marktübliches Niveau heben.
Work-Life-Balance schaffen. Homeoffice ist keine Modeerscheinung.
Allgemein deutlich flexibler werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt aus wegducken und weiterschieben. Keiner übernimmt Verantwortung für Fehler oder falsche Konzepte. Viele Abteilungen leben in ihrem eigenen Kosmos und bilden um sich eine unsichtbare Barriere. Lob von den Vorgesetzten ist seltener zu finden als ein Einhorn.
Kommunikation
Grauenhaft. Die betriebsinternen Email-Verteiler werden so selten genutzt, dass es unter den Kollegen schon als Highlight gefeiert wird, wenn sich jemand an den Verteiler erinnert. Von der Führungsebene erfährt man eigentlich fast nichts, was aber auch daran liegt, die selbst diese die Fahrtrichtung nicht kennen. Ein monatlicher Report von der Geschäftsführung wird zwar verschickt, die Aussagekraft ist aber sehr gering. Gerne werden hochrangige Neueinstellungen ganz offiziell angekündigt. Warum diese aber nach 4 Wochen das Unternehmen wieder still und leise verlassen erfährt man nur über den Flurfunk. Besagter Flurfunk ist auch das beste Kommunikationsmittel im Unternehmen. Wer gut flurfunkt, der weiß auch was abgeht.
Allgemein bleibt zu sagen, dass ist die Kommunikation wie ein Schneetiger ist. Jeder hat mal von ihm gehört, aber noch nie hat ihn einer gesehen.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind wirklich klasse. Der Zusammenhalt ist definitiv da und auch nötig. Würden die Kollegen nicht so eng zusammen stehen, wäre das Schiff schon lange frontal gegen den Eisberg gefahren. Aber hier wird gerade auf Kundenseite echt gerudert, damit man nur am Eisberg vorbeischrammt.
Work-Life-Balance
Work-Life-was? Die Option auf Homeoffice ist quasi null. Mit Ausnahmen und Ankündigung darf man das mal machen, aber auch dann denkt der Arbeitgeber man sitzt nur auf dem Sofa. Die Mitarbeiter fordern seit Jahren eine Zeiterfassung, die Geschäftsführung wehrt sich aber mit allen Mitteln dagegen. Urlaub kann quasi immer genommen werden. Aber aufgepasst: Sollte man im Urlaub mal krank sein, wird es gar nicht gerne gesehen, wenn man dann zum Arzt geht und einen gelben Schein einreicht.
Nach längerer Krankheit muss man anscheinend auch hoffen noch seinen alten Arbeitsplatz vorzufinden. Kollegen wurden auch schon nach längerer Krankheit wieder gegangen.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist sehr unterschiedlich. Wenn man Glück hat und der Vorgesetzte die Wertschätzung der Geschäftsführung genießt, kann man sich eigentlich auf das gesprochene Wort verlassen. Leider gibt es nur wenige Führungskräfte, die das genießen. Ansonsten werden eigentlich überall nur sehr unrealistische Ziele und Zeitvorgaben gesetzt. Man will einen Porsche bauen aber nur das Geld für einen Fiat ausgeben und die Mitarbeiter dürfen dann versuchen die Karre irgendwie aufzuhübschen oder schneller zu machen. Die getroffenen Entscheidungen sind wie ein Mysterium. Auf welcher Grundlage gehandelt weiß irgendwie keiner. Es ist zumindest meistens nicht die vorhandene Situation auf die reagiert wird.
Interessante Aufgaben
Gibt es garantiert, wenn man nicht nur damit beschäftigt wäre einzelne Feuer zu löschen. Die Datenbanken sind voll mit guten und zeitgemäßen neuen Features, die Zeitvorgaben und irrsinnige Entscheidungen lassen diese Art der Neuerungen aber quasi nicht zu. Die Weiterentwicklung der Produkte geht gegen null, da die Zeit für Fehlerbehebungen o.ä. gebraucht wird. Daher verlassen viele kreative Köpfe auch das Unternehmen.
Gleichberechtigung
Ich habe hier keine offensichtlich negativen Beispiele mitbekommen.
Wobei man sagen muss, dass Führungspositionen nur extern besetzt werden und interne Mitarbeiter nicht berücksichtigt werden. Gerade wenn man aus einem der großen Consultinghäuser kommt, wird man hier sehr gerne gleich in Führungspositionen gesehen. Das schürt deutlichen Unmut bei erfahrenen Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährige Mitarbeiter werden gerne mal aufs Abstellgleis gestellt. Viele sind schon gegangen, was deutliche Löcher gerissen hat. Man versucht durch junge Unternehmensberater mit schlauen Ideen aber wenig Ahnung den Karren wieder aus dem Sumpf zu ziehen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind großteils in Ordnung. Jeder Mitarbeiter mit Kundenkontakt oder Führungsaufgabe bekommt ein neues Iphone und Laptop. Terminals werden ersetzt gegen Laptops. Einzig die Technik im Hintergrund ist meist nicht konkurrenzfähig. Internet und Netzwerkinfrastruktur könnten schon von nostalgischer Bedeutung sein. Die Führungsetage oberhalb vom Teamlead erfreut sich meist eines Einzel- oder Doppelbüros. Alle anderen sitzen eigentlich in Großraumbüros. Ob die Belüftung gut ist, entscheidet der der am Fenster sitzt...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Serrala noch keine eigene Fluggesellschaft hat ist schon verwunderlich. Durch die Verlagerung der Entwicklung, QA, Support etc. nach Indien werden nur noch Leute von A nach B geflogen. In der Einführungswoche werden 20 indische Kollegen eingeflogen, anstatt die 2 Hamburger Kollegen nach Indien fliegen zu lassen. Die Geschäftsführung ist nur sehr selten in Hamburg und jettet um den Globus. Führungskräfte und alt eingesessene Mitarbeiter fahren noch Firmenwagen. Hier wird aber aus Kostengründen gerade gekürzt und nicht der Umwelt zu liebe.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterer Durchschnitt, was früher aber durch ein familienunternehmerfreundliches Umfeld ausgeglichen wurde. Heutzutage gehen viele Kollegen nach 1-3 Jahren.
Ausbildungsbetrieb Serrala.
Image
Leidet aktuell deutlich unter der Qualität der Produkte.
Serrala steht aber aufgrund der mangelnden Alternativlösungen am Markt noch sehr gut da. Aber das hat Nokia damals auch gedacht.
Karriere/Weiterbildung
Karriere wird intern nicht gefördert. Beförderungen aus der Belegschaft in leitende Funktionen ist gleich null. Es wird alles mit Verantwortung extern besetzt.
Weiterbildung ist ein krasses Fremdwort. Selbst wenn der Mitarbeiter anbietet für eine Fortbildung seinen eigenen Jahresurlaub zu nehmen, wenn der Arbeitgeber die Kosten übernimmt wird die Fortbildung abgelehnt. Auch wenn der Skill dringend gebraucht wird.
Arbeitgeber-Kommentar
Lieber Serralian,
vielen Dank für deine Bewertung und das ausführliche Feedback.
Die Themen klingen, so wie du sie beschreibst, nicht wirklich ideal und einer der Knackpunkte scheint deine Führungskraft zu sein. Daher bitten wir dich, direkt mit HR Kontakt aufzunehmen und zu besprechen, wie sich die Situation ggf. verbessern lässt. Möchtest du mit einer anderen Person darüber sprechen? Bitte lass es uns wissen – wir stellen auch gerne Kontakt her.
Die Hintergründe deines Feedbacks zur Kommunikation würden wir gerne besser verstehen. Sicherlich gibt es immer Potenzial für Verbesserungen aber es gibt aktuell zahlreiche Kommunikationspunkte, die von Führungskräften genutzt werden, um Insights und Neuigkeiten zu teilen - „Letters from the Board“, „Blogpost from Sven“ oder „What I learned@“ von unterschiedlichen Kollegen, um hier ein paar Beispiel zu nennen. Welche Informationen fehlen dir? Was wünschst du dir anders? Wir freuen uns jederzeit über einen direkten Dialog und konstruktive Anregungen.
Des Weiteren legen wir viel Wert auf Empowerment und unterstützen unsere Mitarbeiter bei der Erreichung ihrer Ziele. Deshalb arbeiten wir im Rahmen des LearnLabs ständig an der Entwicklung effektiver und leistungsstarker Trainings- und Personalentwicklungskonzepte. Um effektive Konzepte zu etablieren, sind wir auf das Vertrauen und das Engagement unserer Mitarbeiter angewiesen, die die Konzepte mit Leben erfüllen.
Solltest du trotz Dialog mit deinem Vorgesetzten das Gefühl haben, dich nicht weiterentwickeln zu können, bitten wir dich auf hier, direkt auf HR zuzugehen und dein Anliegen zu besprechen.
Viele Grüße,
Nele Bossmann
Employer Branding @Serrala