Keine Empfehlung: Innerhalb der Abteilung hui, alles daneben oder darüber hinaus pfui.
Gut am Arbeitgeber finde ich
* Work-Life Balance
* Mein direkter Vorgesetzter gibt sich trotz aller Widerstände wirklich Mühe das Umfeld zu verbessern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie mit HR besprochen:
* Es werden zumeist nur gesetzliche Regelungen erfüllt (und diese dann teils als Entgegenkommen verkauft).
* Ausstattung: Mittel- oder gar langfristige Kosten-/Nutzenrechnungen interessieren nicht
* Aussage zu nicht gehaltenen Zusagen zB im Rahmen des Bewerbungsgesprächs: Es gibt "nunmal Planänderungen" => Pech gehabt!
* Nach drei Monaten, nochmal 2 Monaten und nochmal 1 Monat Wartezeit zu einer Mail und den darauf folgenden unqualifizierten bis falschen Antworten hieß es von HR "Sorry, passiert eben aufgrund der hohen Mitarbeiterzahl" und "Urlaub".
* Dazu gab es Zirkelschlüsse mit Verweisen an andere Kollegen.
* Es gibt keine (Rück-)Fragen zu konkreten Vorschlägen, gemachter Kritik oder zB Offboardinggesprächen um Probleme aufzudecken/Lösungen zu finden. Es gibt kaum ernsthaftes Interesse sich dem Feedback konkret (!) anzunehmen.
* Es wird nicht nach neuen Möglichkeiten/Kompromissen gesucht, wenn sie irgendwie nicht in den Status Quo passen.
Verbesserungsvorschläge
Ich habe über die Zeit hier bestimmt 3 DIN A4 Seiten Vorschläge gemacht, schriftlich wie mündlich. Leider habe ich dazu zumeist Textbausteine, unkonkretes oder gar keine Antwort bekommen. Daher schlicht der Verweis, wenn ehrliches Interesse besteht: Lest euch das nochmal durch und/oder sprecht mit mir.
Arbeitsatmosphäre
Der direkte Vorgesetzte tut sein möglichstes für ein gutes Klima und versucht es zu verbessern.
Von weiter oben wird trotz andersartiger Versprechungen zu oft hinausgezögert oder schlicht blockiert. Manche arbeiten sich die Finger Wund, weil nur sie bestimmte Aufgaben abarbeiten können/müssen, da viele mit mehr Wissen gegangen sind.
Kommunikation
Über den direkten Vorgesetzten hinaus: ganz fehlend, PR-Sprech oder Geheimniskrämerei
HR: "Feedback-Kultur" kommuniziert, doch gelebt wirds nicht:
* Es dauert teils Monate (!) bis man eine qualifizierte (!) Antwort bekommt
* Man wird von A zu B zu C verwiesen - und dann wieder zu A
* In einem persönliches "Feedback"-Gespräch wurden lediglich Tatsachen präsentiert ohne dass es das Gefühl jedwedes Interesse an Vorschlägen oder Ideen/Erklärungen gab
* Auch bei Vorrechnungen, dass sich eine Idee langfristig rechnet wird direkt abgewunken
Firma:
* Flurfunk ist informativer als alles andere
* "Company Calls" verkommen zu reinem PR
* Hintergrundinfos sucht man vergeblich. Ich weiß nicht einmal sicher, ob die Firma schwarze Zahlen macht oder nicht
* Ein "Townhall-Meeting" entpuppte sich als "HR macht Werbung".
* Auf klare Fragen gibt es oft nur ausweichende und teils sogar widersprüchliche Antworten
* Planänderungen sind intransparent und teils widersprüchlich zu den Anforderungen
Mehr passt hier nicht ins Feld
Kollegenzusammenhalt
Halb-halb: Innerhalb der Abteilung versucht man den Einfluss "von außen" geschlossen und gemeinsam entgegen zu treten. Bei Fragen bekommt man oft Unterstützung. Über die Abteilungen hinaus klappt das noch teilweise.
Bei Konflikten agieren einige sehr defensiv oder teils auch (passiv-)aggresiv.
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit, keine festen Arbeitszeiten (abgesehen von Meetings) und auch kurzfristiges Homeoffice ist oftmals möglich, genau wie kurz- bis mittelfristige Urlaubsplanung. Zumindest in meiner Abteilung gab es bisher keinen Zwang für Überstunden, bei einzelnen fallen aber meines Wissens dennoch welche an.
Vorgesetztenverhalten
Der direkte Vorgesetzte zeigt transparent woran man ist und steht einem beiseite. Gesagtes bleibt auf Wunsch unter vier Augen. Es wird nach Lösungen gesucht.
Weiter oben in der Nahrungskette (teils sehr starre Hierarchien!) sieht es wieder anders aus: * Es werden neue Regelungen Übergreifend vorgegeben, ohne sich vorher Feedback zur Sinnhaftigkeit einzuholen oder auf die jeweiligen Standorte/Abteilungen einzugehen.
* Planänderungen sind undurchsichtig, es ist zu oft völlig unklar warum/weshalb/von wem es ausging oder was ggf. stattdessen passiert
Interessante Aufgaben
Einige Mitarbeiter ertrinken in Aufgaben, andere drehen Däumchen - teils auch weil sie nicht parallel daran arbeiten können, sei es technisch oder Wissens-bedingt.
Einige Systeme sind instabil, manche Verbindungen bekommen keinen Support oder müssen mehr als nötig in kleinteiliger Arbeit konfiguriert werden, ein ordentliches Versionsmangement (SVN/GIT) gibt es zumindest in meinem Bereich nicht.
Manche Tools stammen teils aus dem letzten Jahrhundert, ein zeitgemäßes Ticketsystem wurde mit 9 Monaten Verspätung eingeführt, auf ein geeignetes Wiki wartet man immer noch...
Agile und Scrum sind angedacht, die Umsetzung fällt aber schwer und langwierig aus. Es wird sich zu oft in Mikromanagement statt ordentlicher Produktarbeit verloren.
Es wird aber immerhin seit einem halben Jahr recht aktiv daran gearbeitet das zu ändern.
Arbeitsbedingungen
Die Hardware-Ausstattung und die Räume sind okay. Es gibt eine Klimaanlage, der Lärmpegel ist mittel bis gut, es gibt einen kleinen Pausenraum mit altem Kickertisch und eine kleine Terrasse.
Stehtische gibt es ausschließlich bei Finanzierung durch die Kranken-/Rentenkasse.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt:
Auf Nachfrage hieß es nach 6 Wochen: "Wir planen irgendwann nächstes Jahr etwas zur Umweltfreundlichkeit zu machen". (Im gleichen Jahr werden übrigens alle Mitarbeiter für 2 Tage Aufenthalt quer durch die Welt geflogen)
Soziale:
Angebote über die gesetzlichen Bedingungen hinaus gibt es zumindest an meinem Standort keine.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt im Mittelfeld.
Dazu gibts Getränke, etwas Obst und der gelegentliche "Office Lunch" sowie ein Zuschuss zum Öffi-Ticket.
Image
Von oben wird immer alles im Amerika-Sprech hochgelobt und "wir sind die besten" Stimmung verbreitet.
Nahezu alle in meinem Umfeld sehen hingegen die Probleme und dass diese zu oft nicht oder nur halbherzig angegangen werden. Mehr als ein Kollege denkt über einen Wechsel nach und innerhalb des letzten Jahres sind knapp 10 Leute hier gegangen.
Karriere/Weiterbildung
Auf eine ordentliche Schulung in meinen Arbeitsbereichen warte ich seit über einem Jahr.
Es scheint mir als werden Führungspositionen zumeist von außen besetzt statt von innen.