Ich hoffe, es ist eine faire Beurteilung ohne eigene Emotionen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Konzern bemüht sich stark, besser zu werden und ich finde, das wird er auch. Es ist auch immer die Frage, was man selbst daraus macht. Durch das Wachstum und den Aufbruch sich verbessern zu wollen, gibt es viel zu tun und viel Raum Neues zu lernen. Nutze deine Chance.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Die fehlende Wertschätzung der Mitarbeiter in Lob und Geld. Mitarbeiter werden von ganz oben meiner Meinung nach nur als Ressource gesehen. Man denkt, man kann unendlich extern stuffen und setzt von daher nicht auf Nachhaltigkeit, was den Verschleiß und die Fluktuation angeht.
2. Des Weiteren ist es schwierig an offizielle Weiterbildungen mit Zertifikaten zu kommen, welche auch der Firma helfen würden.
3. Zu guter Letzt ist es aufwendig neue Software oder Hardware zu bekommen, die man zum Arbeiten braucht.
Verbesserungsvorschläge
Hört auf eure Mitarbeiter. Bis jetzt ist, so empfinde ich es, immer noch sehr viel reaktiv, wobei man hier stark in Richtung präventiv wechseln sollte. Wichtige Mitarbeiter werden einfach gehen gelassen, wegen ein paar Euros oder wegen Überlastung oder fehlender Perspektive, wo eine Neubesetzung viel teurer wäre und wesentlich mehr Zeit kostet, als eine Entlastung des Mitarbeiters. Das ist schade. Aber vielleicht ist es auch Strategie um immer wieder neuen Input in die Firma zu holen. Ob es der bessere Weg ist, wird man nie wissen, da man es ja leider nicht A/B Split-testen kann. :)
Arbeitsatmosphäre
Wie in wahrscheinlich jeder großen Firma kommt es auf die Abteilung/das Team an, in der/dem man arbeitet. Ich empfand die Arbeitsatmosphäre jedoch überwiegend als gut. Meine direkten Vorgesetzten hatten bisher meistens ein offenes Ohr, auch wenn sie bei wichtigen Punkten eigentlich kaum was entscheiden konnten. Aber sie hören wenigstens zu. Die Teams, in denen ich gearbeitet habe, waren überwiegend offen für Veränderung. Aber es gibt noch Platz zur Verbesserung.
Kommunikation
Es gibt Company Calls, welche einem immer den aktuellen Stand wiedergeben sollen. Klar bekommt man nur die Informationen, die man hören soll und natürlich sind diese marketingtechnisch aufgewertet, da braucht, man sich aber in glaube keiner anderen Firma andere Hoffnungen machen. Führung hat auch was mit Storytelling zu tun.
Kollegenzusammenhalt
In meinen Teams haben sich überwiegend alle Kollegen immer gegenseitig unterstützt mit vereinzelten Ausnahmen, die sich auch gerne querstellen, aber das ist glaube ebenfalls nichts Unnormales.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist nur im geringen Maße dem Arbeitgeberverhalten zuzuordnen und viel mehr dem Mitarbeiter, auch wenn das keiner gerne hört.
Arbeitgeber-Seite: Urlaube konnten in meinen Teams jederzeit verschoben werden. Des Weiteren können Urlaube spontan genommen werden. Jedoch, desto weiter man in die Zukunft plant, desto wahrscheinlicher, dass der Urlaub auch komplett gestattet wird. Aber etwa kurzfristige Arzttermine oder andere Verpflichtungen sind kein Problem. Die Arbeitszeit kann einfach nachgeholt werden. Hier ist man wirklich sehr flexibel.
Arbeitnehmer-Seite: Überstunden und Wochenendarbeit wurden in manchen Teams oft vom Arbeitgeber gefordert bzw. indirekt verlangt. Hierfür gebe ich jedoch keinen Punkt Abzug. Weil, und das ist das große Aber, jeder Arbeitnehmer ist für sich selbst verantwortlich. Lernt einfach auch mal nein zu sagen. Ja, desto mehr man schafft, desto voller wird der Schreibtisch und das ist auch selbstverständlich. Wenn man keine Grenzen durch eigenes Handeln aufzeigt, und damit meine ich nicht leere Worthülsen, dann braucht man sich nicht wundern, wenn man immer mehr aufgehalst bekommt. Achtet einfach auf euch selbst, der AG tut es nicht.
Vorgesetztenverhalten
Bisher waren alle meine Vorgesetzten nett und waren bemüht einem ehrlich und offen bei der persönlichen Entwicklung zu helfen. Leider können sie einem nicht im Firmenzusammenhang helfen, da sie so meine Wahrnehmung so gut wie keine Befugnisse haben, überhaupt etwas mit Tragweite zu entscheiden. Das laste ich aber nicht meinem Vorgesetzten an, daher volle Punktzahl.
Interessante Aufgaben
Bisher hatte ich immer die Möglichkeit durch Eigeninitiative für mich interessante Aufgaben zu bekommen und habe dadurch auch viel gelernt. Ich glaube viele erwarten hier, dass ihnen interessante Aufgabe zugeteilt werden bzw. dass diese einem zufliegen, das ist jedoch nicht der Fall und diese Anmaßung finde ich auch verkehrt. Wer etwas Interessantes will, muss es sich auch nehmen.
Gleichberechtigung
Ich finde nicht, dass Frauen oder Männer bevorzugt bzw. benachteiligt werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier ist mir nichts Negatives aufgefallen.
In der Info bzgl. dieses Punktes steht "ob langdienende Kollegen geschätzt und gefördert werden". Das musste ich selbst erst lernen. Vergangene Lorbeeren werden nicht geschätzt oder geschweige denn bezahlt. Die Frage ist, ist das wichtig? Meine mittlerweile Herangehensweise: Eine Firma will wachsen und leben, da ist die Vergangenheit egal, Zukunft ist was zählt. Jeder, der sich einbringt, kann Förderung und Lob erwarten (ob er sie bekommt, steht auf einem anderen Blatt), aber auf Lorbeeren ausruhen ist nun mal nicht drin.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen empfand ich die letzten Jahre als 2 Sterne, aber so langsam kommt Fahrt rein und es wird besser, daher 3 Sterne. Neue Hardware oder Software, die man zum Arbeiten braucht, zu bekommen, ist, so empfand ich das, wirklich schwierig. Man braucht viel Verkaufstalent um hier voran zukommen, auch wenn diese Käufe positiv für die Firma sind. Hier wird viel gespart, besonders auch was dringende Coachings angeht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Seit Corona ist es besser geworden, aber auch nur zwangsweise. Vielleicht hält sich das No-Fly und Less-Travel ja auch nach Corona, weil man gemerkt hat, es geht auch online. Ein Engagement an Umweltprojekten ist mir nicht bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist meiner Meinung nach, wenn man lange dabei ist, schlecht. Es ist wie mit Strompreisen. Für Neukunden ist alles gut, aber für Bestandskunden wird's dürftig.
Karriere/Weiterbildung
Horizontal (Fachwissen) kann man sich weiterentwickeln, vertikal (Führungsaufgaben) holt man aber lieber Leute von außen.