Digitale Transformation scheitert, weil Werte nicht ernst genommen und vorgelebt werden
Arbeitsatmosphäre
Die allermeisten Kollegen, die sich auf den Weg der digitalen Transformation gemacht haben, sind sehr engagiert und bereit und willens Veränderungen herbeizuführen. Leider scheitert das schon auf der untersten Ebene, weil die Menschen seitens der Initiatoren nicht mitgenommen und ernst genommen werden. Probleme, fehlende Strukturen, ungeklärte Zusammenhänge und Abhängigkeiten im Rahmen der digitalen Transformation werden ignoriert/ ausgeblendet und damit der Gestaltungsspielraum und die Erfolgschancen extrem begrenzt.
Kommunikation
Die postuliert Transparenz, Kommunikation auf Augenhöhe und Durchlässigkeit ist leider überhaupt nicht gegeben und wird auch nicht angestrebt. Dabei wurde das als wichtiger Baustein der digitalen Transformation verkündet.
Kollegenzusammenhalt
Es wird mit viel Elan und gegenseitiger Unterstützung innerhalb der agilen Strukturen gearbeitet. Leider wird seit Beginn der digitalen Transformation die Hierarchie in diesem Traditionsunternehmen als ausgeprägter erlebt als noch davor.
Work-Life-Balance
Einladung zur Selbstausbeutung steht offen im Raum. Diverse Kollegen innerhalb der agilen Strukturen arbeiten an Wochenenden und im Urlaub, sind ständig erreichbar und mit sehr hohen Anforderungen konfrontiert. Die agilen, zeitraubenden Rituale sorgen für eine ständige Verfügbarkeit und einen Rechtfertigungsdruck zumal viele Themen einfach nicht in die Sprintlogig gehören sondern erst mal dazu da sind, um Voraussetzungen für die agile Arbeit zu schaffen. Das führt zu zermürbenden, schier aussichtslosen Kämpfen an allen Fronten.
Vorgesetztenverhalten
Teilweise sehr vorbildlich aber teilweise auch sehr intransparent und wenig wertschätzend, wenn z. B. mal eben beschlossen wird, dass man nun in einem anderen Team arbeiten soll und darüber von Kollegen und nicht vom Vorgesetzten informiert wird.
Interessante Aufgaben
Die agilen Arbeitsweisen bringen viele interessante Tätigkeitsfelder mit sich. Man darf aber nicht erwarten, dass man stets weiß, warum man bestimmte Aufgaben durchführt und wie diese in das Gesamtbild passen sollen.
Gleichberechtigung
Es wird noch an einer Konvention der gendergerechten Sprache innerhalb und außerhalb des Unternehmens gefeielt. Es ist ein Traditionsunternehmen und viele Führungspositionen sind von Männer besetzt. Frauen werden da schon gerne mal Steine in den Weg gelegt. Es gibt aber auf den unteren Ebenen vermehrt weibliche Führungskräfte und Product Owner.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen, z. T. ehemals mit Führungsaufgaben, wurden auch bei der Transformation berücksichtigt, viele ehemals mit Führungsaufgaben wurden wieder zu einfachen Mitarbeitern gemacht.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich gute Bedingungen, jedoch findet gerade eine Verschiebung zu Lasten der Mitarbeiter statt - Stichwort: Anerkennung von Arbeitszeit im Rahmen des mobilen Arbeitens.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht besonders ausgeprägt aber vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenüblich jedoch mit Tendenz beim Personal mehr einzusparen
Image
Alte Versicherung, alte Prozesse, alte ....
Karriere/Weiterbildung
Tatsächlich bieten sich neuerdings kaum noch Karrieremöglichkeiten, da eher Führungsebenen eingespart werden.