Wachsendes Unternehmen - Strukturell leider nicht mitgewachsen.
Verbesserungsvorschläge
• Eine stärkere Emanzipierung von der Muttergesellschaft in Taiwan. Ich denke, die Niederlassung in Deutschland kann langfristig nur erfolgreich weiterwachsen, wenn man in der Lage ist autonom zu entscheiden und zu handeln. Dies bezieht sich auch auf die Gehälter.
• Klare Ansagen, Zuständigkeiten und verbindliche Planungen. Agiles Arbeiten heißt nicht notwendiger Weise Trial and Error
Arbeitsatmosphäre
Ich habe schon in diversen Firmen im In- und Ausland gearbeitet und die Arbeitsatmosphäre bei Synology gehört definitiv zu den Besten, die ich bisher erlebt habe! Dafür ein Lob an eine gute Personalauswahl bzw. die passenden Unternehmenswerte dahingehend.
Leider hat sich der kollegiale Zusammenhalt trotzdem ein wenig ins Negative gewandelt. Es gibt ein Aufkeimen von „Grüppchenbildung“, gepaart mit dem Ausschließen anderer Kollegen, welches leider an das Verhalten einer Schulklasse erinnert.
Davon abgesehen, ist die Atmosphäre wohl DER Hauptgrund, bei Synology zu arbeiten.
Kommunikation
Hier liegt für mich der Hauptkritikpunkt. Erwartungen werden nicht klar kommuniziert. Selbst auf Nachfrage, werden nur vage Aussagen getroffen. Sogar wichtige Diskussionspunkte, wie die Auswirkung einer Planung auf das Gesamtbudget bzw. die Festlegung eines Budgets, werden aufgeschoben oder leichtfertig abgetan. So werden Entscheidungsfindungen erschwert. Man hat den Eindruck, niemand möchte sich durch klare Positionierung auf etwas festlegen.
Des Weiteren habe ich es mehr als einmal erlebt, dass mündliche Entscheidungen getroffen wurden, an die sich später nicht mehr erinnert wurde. Mir wurde sogar von verschiedener Stelle geraten, sich jede Entscheidung bzw. wichtige Aussage schriftlich geben zu lassen, um Schwierigkeiten im Nachhinein zu vermeiden.
Es wird vieles euphorisch geplant und besprochen, was anschließend aufgrund von mangelndem Budget oder Zeitmangel verworfen wird. Man hat häufig das Gefühl, es wird über Tagträume philosophiert und sobald es an eine Umsetzung gehen soll, fehlen die Ressourcen, oder es wird immer wieder aufgeschoben.
Kollegenzusammenhalt
Abgesehen von der sehr guten Stimmung was das Private und Zwischenmenschliche angeht, gibt es leider die ein oder andere Abteilung bzw. einzelne Kollegen, die wenig hilfsbereit sind. Selbst wenn es um Aufgaben geht, die klar dieser Abteilung zugeordnet sind, wird man unhöflich abgekanzelt mit Aussagen wie „ist jetzt keine Prio“.
Aber, wie oben bereits erwähnt, zwischenmenschlich grundsätzlich eine sehr gute Firma.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance finde ich, im Gegensatz zu einigen meiner Vorposter, sehr gut. Ich finde es absolut fair für beide Seiten, wenn eine Stempeluhr klare Zeiten, minutengenau erfasst. Es wird auch nicht erwartet, dass man Überstunden macht, wie es in manchen Unternehmen „zum guten Ton“ gehört. Auch Home-Office ist bei Bedarf möglich. Synology ermöglicht meiner Meinung nach so eine sehr gute Work-Life-Balance.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten bemühen sich stark, die gute Atmosphäre zu unterstützen. Das geht aber leider manchmal auf Kosten des Führungsverhaltens. Trotz aller freundschaftlicher Umgebung, müssen manchmal klare, auch unangenehme Ansagen getroffen oder Dinge entschieden werden. Oft ist es leider ein Ausweichen oder Aufschieben einer klaren Positionierung.
Arbeitsbedingungen
Der größte Frustfaktor hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, ist das Dominieren des Head Quarters. Sehr oft wird die Niederlassung in Deutschland an der kurzen Leine gehalten. Es werden Vorschriften gemacht, ohne dass diese auf den deutschen Markt abgestimmt sind oder hinterfragt werden. Eine unreflektierte Schablone wird allen Niederlassungen übergestülpt. Auf stichhaltige Argumente, warum wir in Deutschland das ein oder andere anders machen möchten, wird nicht eingegangen. Man wird aufgefordert, die Vorstellungen ohne Diskussion zu akzeptieren und zu übernehmen.
Leider entsteht durch die (auch so kommunizierte) „Trial and Error-Mentalität“ häufig den Eindruck einer unstrukturierten Startup-Atmosphäre. Es wir viel versucht, oft vorschnell verworfen, keine klaren Zuständigkeiten definiert und (wie bereits erwähnt) über vieles nur philosophiert. Diese Art der Arbeit muss man halt mögen.
Die Panne mit der nicht funktionierenden Telefonleitung ist auch mir ein Rätsel. Zusätzlich fällt häufig das Internet aus. Es ist ein außergewöhnlicher Glücksfall, dass diese Situation bisher nicht zu einem irreparablen Image-Schaden geführt hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie hier schon öfter hier erwähnt wurde, ist das Gehalt eher am unteren Ende des Üblichen einer vergleichbaren Position. Ebenfalls kritisch erwähnenswert ist, dass klare Gehälter für jede Position vorgegeben sind. Mit dieser Vorgehensweise, hat kein Mitarbeiter die Möglichkeit, ein individuelles, seiner Arbeitserfahrung und Qualifikationen entsprechendes Gehalt zu verhandeln.
Positiv hervorzuheben ist die Fahrtkostenpauschale, die unabhängig von der Entfernung zum Arbeitsort gezahlt wird. Auch die geltenden Bonusvereinbarungen finde ich zufriedenstellend.
Ich denke, wenn die Gehälter durch das Head Quarter stark reglementiert sind, könnte man ein paar kreative Wege finden, zusätzliche Leistungen anzubieten. Z.B. eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio, welches sich direkt nebenan befindet.
Karriere/Weiterbildung
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich durch das Wachstum des Unternehmens in Zukunft viele Karriere- und Weiterbildungschancen ergeben werden.