Viele Negativentwicklungen seit der Pandemie
Gut am Arbeitgeber finde ich
Positiv ist der Mediacampus (Berufsschule), wofür das Unternehmen die Kosten übernimmt und auch die Zugtickets stellt.
Die eine Stunde Pause am Tag die man bekommt und die Stellung von Kaffee und Tee sind angemessen.
20% Mitarbeiterrabatt sind fair, wenn man in manch anderen Buchhandlungen jedoch mehr bekommt.
Verbesserungsvorschläge
Ein angemessenes Gehalt wäre für mich die erste Baustelle und ein Umdenken bezüglich des Gehaltsmodells, in dass Sie Ihre Mitarbeiter so dringend reinpressen wollen.
Das Thema Wertschätzung der Mitarbeiter in den Filialen sollte endlich groß geschrieben werden. Man bekommt selten auch nur ein Danke zu hören, geschweige denn eines Lobes, angemessenen Gehaltes oder sonst einer dankbaren Geste. Ich habe es bei anderen Arbeitgebern erlebt die einen Inflationsausgleich monatlich an die Vollzeitkräfte auszahlen, bei Thalia muss die staatliche Energiepauschale vorhalten und das trotz verbesserter Umsätze.
Als Ausbilder sollte man wirklich nur Personen einsetzen, die dafür zum einen qualifiziert sind und zum anderen auch die Zeit dafür haben und nicht nebenbei noch eine Handelsfachwirt Ausbildung machen, ständig in der Berufsschule sind, eine eigene Abteilung leiten müssen und noch Aufgaben im Büro haben.
Arbeitsatmosphäre
Durch die Personalkostensenkung wurden viele Mitarbeiter eingespart, wodurch die ganze Arbeit an einem Minimum an Personal hängen bleibt, was einen hohen Stressfaktor ausmacht, den man auch in der Arbeitsatmosphäre merkt.
Kommunikation
In der Filiale ist die Kommunikation nicht schlecht, jedoch von oben herab fragwürdig. z.B bei der Einführung des neuen Gehaltsmodells erst einen Abend vor dem Entscheidungstag eine Infoveranstaltung darüber zu geben und vorher zu verhindern, dass Infos zuvor durchsickern.
Kollegenzusammenhalt
Das Kollegium ist das Kriterium bei Thalia welches immer am besten abschneidet, was lustigerweise als einziges nicht von den Führungskräften abhängt. Auch in meiner Filiale ist ein guter Zusammenhalt festzustellen trotz des hohen Stressfaktors.
Work-Life-Balance
Typisch Einzelhandel, Schichtarbeit und nur ein Samstag im Monat frei.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten ist manchmal zu intransparent siehe mein Beispiel neues Gehaltsmodell und bei Verlängerungen oder Chancen den Handelsfachwirt zu machen muss man den Bereichsleitern regelrecht die Füße küssen oder mit der Filialleitung rauchen gehen.
Auch wird von einem ständigen freundlich sein gegenüber den Kunden geredet was die Filialleitungen scheinbar aber nicht beachten müssen.
Bei Krankmeldungen wird häufig gereizt reagiert, es fiel sogar schon mal der Satz man solle sich doch gleich eine ganze Woche krank melden.
Während der Ausbildung wurde die Fürsorgepflicht nicht sehr ernst genommen. Der Ausbildungsrahmenplan wurde gegen Ende komplett über Bord geworfen. Auch mein Berichtsheft wurde nicht mehr regelmäßig kontrolliert und die Zeiten dies zu bearbeiten aufgrund von Personalknappheit nicht mehr gewährt. Die Prüfungsanmeldung und die Anmeldung zur Prüfungsvorbereitung musste ich selbst durchführen. Bei meinem alten Ausbilder der dann in Rente gegangen ist lief dies viel besser, aber mit der neuen Ausbilderin, die eigentlich gar keine Zeit für die Auszubildenden hat, läuft dies absolut schlecht.
Interessante Aufgaben
Man bekommt etwas Abwechslung durch den Kundenkontakt ansonsten ist der Tagesablauf immer ähnlich, besonders da vieles aus der Zentrale gesteuert wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Einige ältere Kollegen wurden während der Pandemie überredet in die Frührente zu gehen da die Personalkosten drastisch gesenkt werden mussten.
Arbeitsbedingungen
Ein Pausenraum ist vorhanden und auch eine Stunde Pause bekommt man, das finde ich gut. Kaffee und Tee gibt es auch so wie einen Wasserspender. Jedoch funktioniert häufig die Klimaanlage nicht, genauso wie die PCs und das System. Technische Schwierigkeiten fallen oft auf, wodurch auch die Kunden schnell die Geduld verlieren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach außen hin gibt sich Thalia als sehr umweltbewusst z.B mit den Stoffbeuteln oder dem nachhaltigen Sortiment, jedoch haben wir täglich unsagbar viel Verpackungsmüll, elendig lange Kassenbons und selbst im Büro wird das Licht angelassen, obwohl niemand drin ist. Das Design der alten Etiketten wurde überarbeitet, wodurch wir alle alten Etiketten die wir noch hatten einfach wegschmeißen sollten, anstatt diese noch aufzubrauchen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nach einer dreijährigen Ausbildung bekommt man nur knapp über dem Mindestlohn und wird so einer ungelernten Aushilfe gleich gesetzt. Dazu kommt, dass das Einstiegsgehalt so lange eingefroren ist und nicht erhöht wird, bis man in das neue Gehaltsmodell rein wechselt. Da ist also ein gewisser Zwang hinter dieses Modell auch anzunehmen und dadurch auf 40 Stunden die Woche zu erhöhen.
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Außen hui innen pfui
Karriere/Weiterbildung
Man kann sich zur Filialleitung hocharbeiten, aber in unserer Filiale nur wenn man freiwillig Überstunden macht und am besten mit der Filialleitung noch rauchen geht, ansonsten gibt es nicht viele Möglichkeiten.