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Thalia 
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Bewertung

Geringschätzung, schlechte Bezahlung, Überlastung - wer das sucht, ist bei Thalia richtig!

1,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Thalia Bücher GmbH in Hagen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich bin von Büchern umgeben und von Menschen, die sich für Bücher interessieren.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe oben

Verbesserungsvorschläge

Anerkennen, dass auch die Mitarbeiterinnen an der Front, die für Umsatz sorgen, gute Ideen und wertvolle Fähigkeiten haben. Wir sind nicht nur Kostenfaktoren.
Die Strategie überdenken: es nützt nichts, nur Amazon hinterherzurennen. Auch bei Thalia hat das Online-Geschäft stark zugelegt, und jetzt fällt auf, dass es hohe Kosten verursacht (Versand). Diese Kosten sollen bei den Mitarbeiterinnen in den Läden eingespart werden - wie weit will man dieses Spielchen denn treiben?

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsbedingungen im Einzelhandel verschlechtern sich seit vielen Jahren. Das Einzige, was die Arbeit erträglich machte, war die gegenseitige Unterstützung im Team - wenn aber die Belastung zu groß wird und die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zunimmt, neigen Menschen dazu, sich untereinander zu bekriegen. Vorgesetzte sehen das gern, denn sie meinen offensichtlich, Konkurrenzdruck und Angst lasse die Mitarbeiter härter arbeiten.

Kommunikation

Sehr unübersichtliches "System" von Kommunikationskanälen, über die Verkaufs- und Marketinginfos weitergegeben werden. Die Flut an Informationen und damit verbundenen Aufgaben, die im Laden erledigt werden soll, ist nicht zu bewältigen.
Ärgerlich sind Mitteilungen, in denen sich Führungskräfte selbst beweihräuchern, den Mitarbeitern aber keinen Nutzwert bieten.
Lächerlich wirkt die Erfindung von speziellen Begriffen (gerne Pseudo-Englisch oder neckische Akronyme), für die irgendjemand sicher gut bezahlt wird. Wenn man erst ein Thalia-Wörterbuch braucht, um zu verstehen, was gemeint ist, halte ich das für Zeitverschwendung.

Kollegenzusammenhalt

Nimmt immer weiter ab und ist wohl auch nicht gewünscht. Diese Entwicklung setzte schon bei der Mayerschen ein und hat sich nach der Übernahme (pardon, "Fusion") durch Thalia noch verstärkt.

Work-Life-Balance

Wer im Verkauf arbeitet, muss mit anderen Arbeitszeiten leben als bei einem Bürojob.
D.h.: Spätschichten bis 20 Uhr oder länger, Arbeit an Samstagen, massive Überstunden im Dezember, keine freien Tage an "Brückentagen", kein Urlaub möglich in den Sperrzeiten zum Schulbuchgeschäft, zur Inventurvorbereitung, zum Weihnachtsgeschäft. Insbesondere für Kolleginnen mit Kindern wäre das nur durch vorausschauende Planung zu bewältigen. Seit Jahren wird aber immer mehr "Flexibilität" von Mitarbeiterinnen im Verkauf verlangt. Die Situation verschärft sich durch den Personalmangel. Das bedeutet: Der Schichtplan für die kommende Woche wird donnerstags, freitags oder auch erst samstags bekanntgegeben. Es gibt keine regelmäßige Verteilung der Schichten, man weiß nicht, an welchem Tag man welche Schicht arbeiten wird. Nachträgliche Änderungen sind an der Tagesordnung. Urlaubsplanung wird immer schwieriger, da Urlaube in einem begrenzten Zeitfenster genommen werden müssen und sich Kolleginnen nicht überschneiden dürfen (Stichwort Personalmangel).
Fazit: Work = gerne, immer und flexibel einsatzbereit; Life = wer braucht das schon?

Vorgesetztenverhalten

Als Verkäuferin ist man ersetz- und austauschbar. Vorgesetzte auf Filial- Gebietsleiterebene müssen sich "nach oben" gut verkaufen, deshalb darf es möglichst keine Wünsche, Fragen oder Konflikte von Seiten der Mitarbeiterinnen geben. Gute Ideen von Mitarbeiterinnen verkaufen Vorgesetzte als ihre eigenen. In der aktuellen Situation (Umsatzeinbußen durch die Corona-Pandemie) gehen einige Führungskräfte dazu über, Angst und Schrecken zu verbreiten, drohen mit Kündigungen und sprechen von "Abschusslisten".

Interessante Aufgaben

Eigentlich ist die Arbeit im Buchhandel vielschichtig und anspruchsvoll. Viele Kolleginnen bringen weit mehr Kompetenz und Erfahrung in ihre Tätigkeit ein als ihre (oft untertarifliche) Bezahlung als Verkäuferin vermuten lässt. Leider wird es immer schwieriger, gute Arbeit zu leisten: Zeitdruck, Personalmangel, schlechte Technik. Z. B. fehlt ein wichtiges Instrument: eine buchhändlerische Bibliographie im Warenwirtschaftssystem. Als altgediente Buchhändlerin kenne ich alternative Suchstrategien, aber viele Kolleginnen haben diese Kenntnisse nicht, was zu Kundenbeschwerden führt.
Thalia kann keinen Buchhandel und möchte das auch nicht können. Es genügt, Bestseller und Plastikzeug zu verkaufen. Natürlich ist es in Ordnung, sich auf die Artikel zu konzentrieren, die den höchsten Umsatz zu den besten Konditionen generieren, allerdings verliert man dabei Kunden und kann auf gewisse Kompetenzen bei Mitarbeiterinnen verzichten. Es kommt auf die eigene Erwartung an, ob man das interessant oder unterkomplex findet.

Gleichberechtigung

Warum habe ich im Verkauf so viele Kolleginnen und so wenige Kollegen? Möchten Männer ungern einer Tätigkeit nachgehen, die so wenig Prestige bringt und so gering entlohnt wird?

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt nicht viele ältere Kolleginnen. Sie geben auf, wenn man sie in eine Filiale versetzt, die weit entfernt von ihrem Wohnort ist. Oder sie geben auf, weil sie die körperliche Belastung dieses Jobs, die durch Zeitdruck und Personalmangel verstärkt wird, nicht mehr ertragen. Oder sie gehen in Teilzeit und werden als erste gekündigt, wenn z. B. eine Filiale umzieht.

Arbeitsbedingungen

Stark schwankende Arbeitsbelastung durch Kundenaufkommen und Warendruck. Personalmangel. Hoher Lärmpegel. Herausfordernde Kommunikation mit Kunden: Maske, schlechte Deutschkenntnisse, mangelnde Ausdrucksfähigkeit, Hektik. Arbeitsalltag größtenteils fremdbestimmt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kann ich nicht entdecken.

Gehalt/Sozialleistungen

Als ehemalige Mayersche-Mitarbeiterin genieße ich immerhin ein Tarifgehalt. Thalia zahlt meines Wissens auch in vielen westlichen Bundesländern den geringeren Ost-Tarif.
Gehälter werden pünktlich bezahlt.

Image

Die Mayersche hatte durch geschicktes Marketing ein gutes Image bei den Kunden, intern sah das anders aus. Thalia machte zuletzt durch schlechte Presse auf sich aufmerksam.

Karriere/Weiterbildung

Wer bereit ist, für einen Zuschlag in Form eines geringen (ganz ganz geringen) dreistelligen Eurobetrags (brutto), die Leitung einer Filiale zu übernehmen, kann das tun.

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