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tjfbg
Bewertung

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Absolut nicht zu empfehlen

1,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung bei tjfbg gGmbH in Berlin gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der Träger ist ein rein wirtschaftliches Unternehmen und gewinnorientiert.

Verbesserungsvorschläge

Schulsozialarbeit könnte ein interessantes Feld sein, wenn interne Konzepte für die alltägliche Praxis bestehen würden.
Diese sollten in den Kooperationsverträgen mit den Schulen klar bestimmt sein.
Bspw. Teilnahme an Krisenteams und erweiterter Schulleitung, Konfliktlosen, Schulparlament, Teilnahme an Schulhilfekonferenzen, Bearbeitung von Kinderschutzfällen etc.
Bisher schwanken die Aufgaben allerdings immens von Schule zu Schule, weil der Träger sich nach den Wünschen der Schulleitungen richtet.
Schulsozialarbeit ist damit nicht als unabhängiges und eigenständiges Element an Schulen zu betrachten, wie es vorgesehen ist, sondern ist indirekt trotzdem der Schulleitung untergeordnet.
Unter diesen Umständen können Sozialarbeiter*innen auch staatlich angestellt werden, wenn die Unabhängigkeit von freien Trägern nicht gewährleistet werden kann. Privatisierung und Outsourcing führt zu Uneindeutigkeit des Arbeitsfeldes und bedeutet weniger Arbeitsschutz am jeweiligen Einsatzort.

Arbeitsatmosphäre

Richtet sich stark danach, an welcher Schule du eingesetzt wirst.
Mit Kolleg*innen anderer Schulen besteht kaum Kontakt. Alle arbeiten separiert an ihren Schulen. Mitarbeitende haben Angst sich gegen Missstände zu organisieren, weil recht schnell klar wird, wie mit kritischen Stimmen umgegangen wird. Sie werden gekündigt, versetzt oder so lange zermürbt, bis sie selbst gehen.
Gibt es Probleme mit der Schulleitung, werden Mitarbeitende nicht geschützt. Die Kooperation mit der Schule wird vor den Schutz der eigenen Mitarbeitenden gestellt.
Es gibt keine einheitlichen Arbeitsaufträge für die Schulsozialarbeiter*innen. Der Träger richtet sich immer nach den Wünschen der jeweiligen Schulleitungen. Selbst wenn dadurch das Schulgesetz nicht eingehalten wird (Schulsozialarbeit ist oftmals nicht Teil des Krisenteams, der erweiterten Schulleitung oder wird bei Kinderschutzfällen nicht als beratende Instanz zugezogen). Dies führt zu großer Verunsicherung der eigenen Arbeit.

Kommunikation

Email Verteiler darf nur zu bestimmten Themen genutzt werden (zB. Umfragen der Studis).
Ungewünschte Themen können im schlimmsten Fall zur Kündigung führen - wie es einer Kollegin erging.
Heißt Kolleg*innen müssen negative Konsequenzen fürchten, wenn sie versuchen Kontakt mit anderen Kolleg*innen von anderen Schulen aufnehmen und sich gemeinsam für Veränderung (Schulsystem, Kürzungen etc.) einsetzen wollen.
Entscheidungen werden für und nicht mit den Angestellten getroffen.

Kollegenzusammenhalt

Mit den direkten Kolleg*innen an den Schulen war ich immer sehr zufrieden. Darüber hinaus gab es kaum Möglichkeiten des Austauschs - nur im Beisein von Vorgesetzten gab es Vernetzungstreffen. Es ist fast unmöglich sich zusammen zu schließen, weil alle an unterschiedlichen Schulen arbeiten. (ca. 1500 Mitarbeitende an 80 Schulen).
Die Einrichtung eines Betriebsrates wurde versucht zu verhindern. Es brauchte mehrere Anläufe. Der Betriebsrat wird gerne in ein schlechtes Licht gerückt - Vorgesetzte kommentieren negativ Mails vom Betriebsrat (zB. die Wahlbeteiligung). Stattdessen wird auf den Ombudsrat bei Problemen verwiesen, dessen Mitglieder von der Geschäftsführung ernannt werden und nicht von der Belegschaft gewählt wurden.
Als einer Kollegin gekündigt wurde, weil sie eine Mail zu den Kürzungen in Neukölln geschrieben hat, hatten Kolleginnen Angst, eine Petition dagegen zu unterschreiben, weil sie negative Konsequenzen fürchteten. Die Einrichtung einer Betriebsgruppe war im Zuge dessen fast unmöglich.

Work-Life-Balance

Arbeitszeiten dürfen je nach Schule flexibel eingeteilt werden. Es gibt aber auch Schulen, an denen die Sozialarbeiter*innen nach Stundenplan arbeiten müssen, wenn die Schulleitung das so will.
Überstunden sind schnell gemacht - dürfen aber auch abgefeiert werden.
Die meisten Teams kommen mit ihrer Arbeit kaum hinterher. Vor Ort sind wir die Feuerwehr. Präventive Arbeit ist kaum bis gar nicht möglich. Das Personal ist zu knapp bemessen.
Supervision muss von dem eigenen Budget bezahlt werden. Das reicht für ca. 4-6 Sitzungen im Jahr, was bei dieser stark belastenden Arbeit (Kinderschutz) viel zu wenig ist.

Vorgesetztenverhalten

Die Kooperation mit den Schulen gilt als oberstes Gut. Selbst diskriminierendes Verhalten von Schulleitungen wird geduldet und verteidigt. Mitarbeitende werden dazu angehalten, einen Umgang damit zu finden.
Gibt man sich damit nicht zufrieden, wird man zu Personalgesprächen geladen. Zeigt man sich immernoch "uneinsichtig", ist die Lösung die Versetzung.
Ist man einmal "negativ" aufgefallen, wird man bei Vernetzungstreffen oder auf Feiern von Vorgesetzten ignoriert. Von Professionalität kann kaum die Rede sein.
Solange man sich aber mit Leitungsfunktionen gut stellt, kann man einmal im Monat nette Smalltalks führen.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben variieren von Schule zu Schule sehr stark. Richtet sich immer nach den Vorstellungen und Wünschen der Schulleitung. Einheitliche trägerinterne Konzepte für die alltägliche Praxis fehlen.

Gleichberechtigung

Nicht vorhanden.
Führungskräfte überwiegend weiß und männlich. Der Geschäftsführer sucht sich schon in seiner privaten Uni seine Lieblinge für die Führungspositionen aus.
Generell ist der Träger sehr hierarchisch aufgestellt. Gespräche auf Augenhöhe sind nur möglich, wenn man keine Kritik übt.
Vielfalt ist nur eine Floskel mit der sich auf der Website geschmückt wird.
Ich wurde selbst nicht geschützt als ich homophob in meiner Schule angegangen wurde. Im Personalgespräch wurde mir meine Betroffenheit abgesprochen und man wollte mir erklären, dass es sich nicht um eine Diskriminierung handelt, weil die Person es nicht so gemeint habe.
Der Träger braucht dringend Weiterbildung zum Thema Diskriminierung, Rassismus und Intersektionalität.

Arbeitsbedingungen

Richtet sich danach, wie gut man sich im Schulsystems unterordnet.
Jede Anschaffung muss pädagogisch begründet sein - Zeit, die am Ende für die Kinder und ihre Familien fehlt.
Die gleichen Materialien werden von etlichen Schulen bestellt und damit mehrfach bezahlt. Nicht einmal online Material wird auf einer internen Plattform zum Download zur Verfügung gestellt.
Zur Weiterfinanzierung müssen jährlich Berichte und Ziele formuliert werden - wieder Zeit, die nicht für die Kinder und ihre Familien besser genutzt wäre.
Für ein neues Projekt wurde uns erst nach Wochen ein Raum zur Verfügung gestellt. Material zur Ausstattung durfte zunächst nicht bestellt werden, da die Weiterfinanzierung nicht klar war.
Wie in allen sozialen Einrichtungen kommt man schnell an seine Belastungsgrenze.
Gewerkschaftliche Arbeit ist nicht gerne gesehen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird versucht auf Papier zu verzichten.

Gehalt/Sozialleistungen

Auf den Cent genau nach Tarif. Es gibt einige Zusatzleistungen und Jobticket.

Image

Es wird viel dafür getan, dass der Träger nach Außen professionell und sozial wirkt. Der Geschäftsführer sitzt dafür in vielen Gremien und ist gut vernetzt. Am Ende ist es aber eine gGmbH, die gewinnorientiert wirtschaftet.
Eine neue Geschäftsstelle auf Alt Stralau macht auch nach außen viel her.

Karriere/Weiterbildung

Sobald ich "negativ" aufgefallen bin, wurde mir der interne Masterstudiengang verwehrt. Die Unterlagen wurden nicht an die Uni weitergegeben. Ich wurde darüber erst auf Nachfrage informiert, nachdem der Studiengang bereits gestartet war.

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