Hier herrschen Unsicherheit, extrem hoher Druck, schlechte Kommunikation, wo soll ich aufhören?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele tolle Kollegen, die immer noch hoffen, dass sich die Dinge zum Guten wenden. Das, was das Unternehmen spannend gemacht hat, nämlich ein hoher Entscheidungsspielraum, eine ganzheitliche Tätigkeit und tolle Weiterbildungsmöglichkeiten, bestehen nicht mehr.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man geht nicht gut mit Mitarbeitern um, die lange Zeit die Stütze des Unternehmens waren und es auch noch sind. Die Leute werden einem hohen Druck und vielen Überstunden ausgesetzt. Jeder ist austauschbar, den Leuten wird das Gefühl vermittelt, dass sie doch einfach gehen sollen, wenn es ihnen nicht gefällt, den Job wird dann ein anderer machen. So schafft es man es leider nicht, Begeisterung für einen Neuanfang zu entfachen.
Verbesserungsvorschläge
Besser kommunizieren, Mitarbeiter einbeziehen. Weniger Druck ausüben. Nicht einfach alles von Amazon kopieren. Es gibt durchaus Unterschiede zwischen einem Weltkonzern aus Seattle und einem Mittelständler aus Bad Godesberg. Wollen wir wirklich diese Kultur bei uns einführen? Erfolg gibt einem nicht immer Recht.
Gebt den Leuten Zeit ihren Job zu machen und foltert sie nicht mit endlosen Reportings. Geht auf die Leute zu, nur so werdet die ihr die zahllosen Kündigungen im nächsten Jahr eindämmen können.
Arbeitsatmosphäre
Viele Mitarbeiter sind sehr verunsichert, Manager verschwinden von heute auf morgen, Mitarbeiter werden von Bereich A in Bereich B verschoben.
Kommunikation
Findet quasi nicht statt, einfach mal machen, sprechen kann man ja später noch drüber.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Bereich unterschiedlich, aber man unterstützt sich, so gut es geht.
Work-Life-Balance
In bestimmten Positionen wird erwartet, dass man rund um die Uhr erreichbar ist und am Wochenende und Abends Alibi Mails schreibt, um Aktivität unter Beweis zu stellen. Alle Mitarbeiter werden dazu aufgefordert, ihre private Mobilnummer im Sharepoint zu veröffentlichen (für jeden Mitarbeiter sichtbar), damit du auch ja jederzeit erreicht werden kannst. Wenn man das nicht macht, fragt das Management auch schon mal aktiv nach.
Vorgesetztenverhalten
Teilweise versuchen Vorgesetzte ihre Mitarbeiter zu schützen, die Qualität der Führungskräfte ist aber sehr unterschiedlich.
Interessante Aufgaben
Hat sich sehr gewandelt, durch die fortschreitende Spezialisierung hat man immer weniger Einfluss auf das große Ganze (was den Job interessant gemacht hat), das macht es teilweise eintönig.
Gleichberechtigung
Es gibt einen hohen Frauenanteil und auch viel weibliche Führungskräfte, neuerdings hört man aber Klagen von Elternzeitrückkehrern. Wer nicht in Vollzeit zurückkehrt, hat schlechte Karten, Karriere machst du dann eher nicht mehr.
Arbeitsbedingungen
Wurde hier schon viel drüber geschrieben, die Bausubstanz ist schlecht, die Bedingungen mit drei verschiedenen Gebäuden ausbaufähig.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind soweit ok, weitere Leistungen sind ausbaufähig. Es gibt keine Diensthandys, keine sinnvollen Angebote zur Altersversorgung, keine Homeoffice Regelung und und und
Image
Es war in der Vergangenheit schlecht aufgrund des Geschäftsmodells und wird in der aktuellen Entwicklung auch nicht besser.
Karriere/Weiterbildung
Ganz großer Knackpunkt. In der Vergangenheit war die Weiterbildung ein Pluspunkt. Im Moment werden intern so gut wie keine Veranstaltungen mehr angeboten, externe Veranstaltungen werden nicht genehmigt, das wird massiv ausgebremst. Das Monatsgehalt für die Weiterbildung wird im Moment zwar versprochen, aber nicht gehalten. Beförderungen wurden in der Vergangenheit zwar teilweise zu voreilig ausgesprochen, im Moment aber komplett zurückgestellt, Führungspositionen werden nur von außen besetzt.