Staubsaugervertreter sind Handelsvertreter (Solounternhmer), keine Angestellten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Er nimmt jeden Handelsvertreter unter Vertrag, der halbwegs verständliches Deutsch spricht und einen Führerschein hat. Dessen Schufa-Auskunft akzeptabel ist, und dessen polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag ist. Das ist wichtig beim Erwerb der Reisegewerbekarte, zur rechtlichen Absicherung beim Hausieren, ähm Bekanntmachen an der Haustür.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Salopp: „Alles“
Welches Unternehmen kann sich eine Verkaufsmannschaft von 2.000-3.000 Mann/Frau leisten. Zählt man die Thermomix Gruppe mit, kommen noch einige Hundert hinzu. Vorwerk baut auf freie Mitarbeiter denen nur dann Provision ausgezahlt wird, wenn Umsatz generiert wird. Müsste Vorwerk die Menschen fest einstellen, wäre sie schon wegen den Lohnnebenkosten insolvent. Oder müsste ihre Produkte über den freien Handel vertreiben. Die Hochpreispolitik, die Vorwerk fährt, ist nur durch den unermüdlichen Einsatz ihrer vertraglichen Handelsvertreter durchsetzbar. Was macht Vorwerk? Vorwerk fällt dieser Mannschaft in den Rücken wo es nur geht. Das Geschäft in den Vorwerk-Shops und im Internetshop geht nahezu an den Handelsvertretern vorbei. Einen Staubsauger verkauft man nur einmal. Vorwerk ist egal über welche Schiene der Absatz läuft. Forciert wird der Internethandel, entsprechend ist ein Callcenter unter Vertrag, der nur die Telefonnummern anrufen darf, von denen die Vorwerk-Vertreter die Einwilligungserklärung zuvor eingeholt haben.
Verbesserungsvorschläge
Vorwerk hat sehr wenige Arbeitnehmer. Die ca. 2.000bis 3.000 Zuarbeiter große Verkaufsmannschaft sind freiberufliche Handelsvertreter mit denen Vorwerk einen Handelsvertretervertrag abgeschlossen hat, sind nicht bei Vorwerk angestellt. Genaugenommen können diese Zuarbeiter die Vorwerk-Group nicht als Arbeitgeber beurteilen.
Dennoch Vorwerk könnte mehr Verantwortung für Ihre vertraglichen Handelsvertreter übernehmen. Nur ein Renten- und Krankenversicherungszuschuss, ist definitiv zu knauserig.
Vorwerk soll endlich mal aufrichtig sein, zu den Bewerbern. Den Slogan: „Klingeln war gestern“, nennt Vorwerk heute: „Bekanntmachung an der Haustür“. Vorwerk verlangt den Berufseinsteigern, die stetig geködert werden, enorm viel ab. Das Mindeste was die Menschen erwarten könnten wäre Ehrlichkeit.
Arbeitsatmosphäre
Die Staubsaugervertreter sind alle Solounternehmer. Vorwerk spielt jeden gegen jeden aus.
Kommunikation
Die Kommunikation ist Datenschutztechnisch eklatant grenzwertig. Verkaufszahlen werden in regelmäßigen Intervallen veröffentlicht. Jeder Unternehmer kann Abschätzen was der andere verdient. Der Zweck heiligt die Mittel. Man kann sich wertgeschätzt fühlen, aber auch gemoppt.
Kollegenzusammenhalt
Die Staubsaugervertreter sind Solounternehmer, keine Kollegen. Jeder gegen jeden.
Work-Life-Balance
Staubsaugervertreter sind selbstständig. Sie arbeiten selbst und ständig. Und das mit der latenten Angst nicht Pleite zu gehen.
Vorgesetztenverhalten
Die Bezirksmanager müssen zum Einen ihre Verkaufszahlen abliefern. Zahlen, die die Vertreter bringen. Mit den Vertretern wird umgegangen wie mit fest Angestellten. Hier wird mit harten Bandagen gearbeitet.
Zum Anderen und Wesentlichen hat der Bezirksmanager die Aufgabe Berufseinsteiger zu ködern. Hier ist jedes, aber auch jedes Mittel recht, die Bewrber zu überzeugen.
Interessante Aufgaben
Interessant weniger. Geht es doch im Wesentlichen nur um Staubsauger.
Schön ist der Kundenmix. Von sehr jung bis sehr alt, von arm, bis reich. Meist sehr interessante und nette Gespräche. Was solls: vom Plaudern kann man nicht leben.
Gleichberechtigung
Die ist gegeben. Spricht man die Frauenqote an, so haben gerade Frauen sogar sehr gute Erfolgsaussichten.
Umgang mit älteren Kollegen
Solounternehmer haben nur einen Kollegen, sich selbst.
Arbeitsbedingungen
Die kreiert sich der Solounternehmer selbst.
Angenehm sind gut Verkaufsgebiete. Das findet man erst heraus, wenn man in die Gebiete hineininvestiert hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Vordergrund steht der Service. Über den Service kommt man in die Wohnungen. Ist man erst mal drinnen, kann man auch verkaufen. Sich auf diese Weise in die Haushalte zu schleichen hat schon einen asozialen Touch. Das ist der Vorwerk-Trick Umsatz zu machen. Wieviel CO2 Dazu in die Innenstädte geblasen wird ist nicht zeitgemäß.
Gehalt/Sozialleistungen
Es Gibt einen Renten- und Krankenversicherungszuschuss. Das wars.
Image
Das Produktimage ist sehr gut. Der Anschaffungspreis steht im umgekehrten Verhältnis dazu.
Das Image Vorwerk im Umgang mit den Staubsaugervertretern verdient überhaupt keinen Stern.
Karriere/Weiterbildung
Du kannst Karriere machen. Erster Step ist Teamleiter. Teamleiter kann man erst dann werden, wenn man Handelsvertreter angeworben hat. Das klassische Schneeballsystem. Zweiter Step ist Bezirksmanager. Aufgabe Mitarbeiter ködern, ködern, ködern. Zeigt sich kein Talent, folgt Rückstufung auf Kundenberaterebene.