Angenehme Arbeit & nette Kollegen, aber schwache Führung & fehlende Wertschätzung trüben das Arbeitsklima leider stark.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Angenehm strukturierter Arbeitsalltag, selten stressig
• Oft ausreichend Zeit, Aufgaben in Ruhe zu erledigen
• Möglichkeit, sich mit der eigenen Abteilung zu beschäftigen, ohne ständig gehetzt zu werden
• Überwiegend freundliches und respektvolles Miteinander im Kollegium
• Vergleichsweise entspannter als vorherige Arbeitgeber
• Betriebsrat bemüht sich – trotz Widerständen – die Interessen der Mitarbeitenden zu vertreten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
• Führungskultur seit Führungswechsel deutlich verschlechtert (wenig Kommunikation, fehlende Offenheit)
• Konstruktive Kritik wird häufig abgewehrt oder ignoriert
• Kununu-Bewertungen werden nicht ernst genommen, sondern standardisiert abgewiesen
• Menschlichkeit fehlt im Umgang mit Krankheit – nur „sichtbare“ Krankheiten werden ernst genommen
• Psychische oder alltägliche Erkrankungen werden häufig nicht akzeptiert
• Viele Mitarbeitende fühlen sich gezwungen, krank zur Arbeit zu kommen
• Provisionssystem schwer nachvollziehbar und leistungsabhängig: nur bei hohem Umsatz akzeptables Gehalt
• Hoher Konkurrenzdruck unter Kolleg:innen durch provisionsbasiertes Arbeiten – Teamgeist leidet
• Umsatzziele kaum erreichbar am Standort Lüdenscheid wegen externer Faktoren (z. B. Brückensperrung, Verkehrschaos)
• Druck bei Nichterreichung von Umsätzen – nicht nur Hinweise, sondern konkrete Drohungen
• Kaum Möglichkeiten zur Gehaltsverhandlung – Grundgehalt spielt ohnehin eine untergeordnete Rolle
• Starre Arbeitszeiten (meist 10–19 Uhr), kaum freie Samstage – langfristig belastend
• Fehlende Transparenz bei Einarbeitung, z. B. beim Provisionsmodell
• Führungsentscheidungen wirken teilweise willkürlich oder ohne Rücksicht auf Teamstimmung
• Zweifel an der Eignung des bestehenden Führungsteams – Veränderungsbedarf erkennbar
Verbesserungsvorschläge
Viel Potenzial – aber es hakt an Menschlichkeit, Fairness und Transparenz
Ich arbeite seit einiger Zeit bei Lutz und habe in dieser Zeit viele Eindrücke gesammelt – sowohl positive als auch kritische. Grundsätzlich muss man sagen: Lutz ist kein schlechter Arbeitgeber. Im Vergleich zu meinem vorherigen Job, in dem es keine ruhige Minute gab, ist es bei Lutz oft angenehm ruhig. Man hat regelmäßig auch mal eine Stunde oder zwei Zeit, um sich ohne Hektik mit der eigenen Abteilung zu beschäftigen, Aufgaben in Ruhe abzuarbeiten oder einfach durchzuatmen. Der Arbeitsalltag ist insgesamt gut strukturiert und nicht überfordernd. Auch der Umgang unter Kolleg:innen ist meist respektvoll und freundlich.
Allerdings gibt es einige Punkte, die das Arbeiten hier schwerer machen, als es sein müsste – vor allem langfristig. Ein großer Kritikpunkt ist die Führungskultur, insbesondere seit dem Führungswechsel am Standort Lüdenscheid. Viele Mitarbeitende fühlen sich nicht mehr ernst genommen. Kommunikation, Offenheit und Menschlichkeit sind deutlich zurückgegangen. Kritik wird selten wirklich angenommen – weder im persönlichen Gespräch noch öffentlich, z. B. über Plattformen wie Kununu. Stattdessen heißt es oft, man könne die Bewertungen nicht nachvollziehen oder es gäbe „interne Wege“, die aber in der Realität häufig nicht funktionieren oder schlicht ignoriert werden. Das ist schade und wirkt wie eine Blockade gegen echte Verbesserung.
Ein weiterer sehr belastender Aspekt ist der Umgang mit Krankheit. Die Krankheitsquote ist hoch, was zum Teil daran liegt, dass man im Krankheitsfall einen guten Gehaltsschnitt erhält – ein Umstand, den einige leider ausnutzen. Umso schwerer ist es für Mitarbeitende, die wirklich krank sind. Nur „sichtbare“ Erkrankungen wie ein Bruch oder eine OP werden ernst genommen. Erkältung, Magen-Darm oder psychische Erkrankungen hingegen werden häufig hinterfragt oder gar nicht akzeptiert. Das führt dazu, dass sich viele gezwungen fühlen, krank zur Arbeit zu erscheinen – aus Angst, sich vor der Führung rechtfertigen zu müssen. Ein empathischer Umgang fehlt an vielen Stellen komplett.
Das Provisionssystem ist ein weiterer Knackpunkt. Es ist nicht nur schwer verständlich (wenn nicht ausführlich erklärt), sondern auch extrem leistungsbasiert: Wer keine hohen Umsätze erzielt, fällt schnell auf ein sehr niedriges Gehalt zurück. Der Teamgeist leidet, da Mitarbeitende nicht selten in Konkurrenz zueinander geraten – jeder kämpft um „seine“ Zahlen. Hinzu kommt ein hoher Druck von oben, sobald Umsätze nicht stimmen. Dabei geht es nicht nur um ein sachliches Feedback, sondern um spürbare Drohungen mit Konsequenzen. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass jeder sich auf seine eigene Art Mühe gibt, einfach demotivierend. Besonders schwierig ist das an einem Standort wie Lüdenscheid, wo zusätzlich externe Faktoren wie die gesperrte Brücke und der massive Verkehr die Kundenfrequenz deutlich reduzieren. Es ist schlicht nicht genug Umsatz für alle da.
Auch bei den Arbeitszeiten gibt es wenig Flexibilität. Wer jung ist, muss sich gut überlegen, ob er dauerhaft bereit ist, fast jedes Wochenende (vor allem samstags) zu arbeiten und regelmäßig von 10 bis 19 Uhr im Einsatz zu sein. Für manche passt das – für viele wird es mit der Zeit belastend. Gehaltsverhandlungen sind praktisch nicht möglich. Selbst wenn man etwas „herausholt“, bezieht sich das nur auf das Grundgehalt – das durch die Provisionsstruktur ohnehin kaum Gewicht hat.
Ich habe Verständnis dafür, dass es als Führungskraft in einem so großen Haus nicht einfach ist, allem gerecht zu werden. Aber das darf keine Entschuldigung dafür sein, dass Menschlichkeit, Fairness und Wertschätzung verloren gehen. Lutz hätte das Potenzial, ein wirklich attraktiver Arbeitgeber zu sein – mit besseren Kommunikationswegen, transparenteren Strukturen und mehr Vertrauen in seine Mitarbeitenden. Noch ist vieles davon unausgeschöpft.
Fazit: Wer Struktur, ruhige Arbeit und ein gutes Kollegium schätzt, kann hier durchaus eine Zeit lang zufrieden sein. Doch wer sich langfristig Entwicklung, faire Bezahlung, echte Wertschätzung und ein modernes Führungsverhalten wünscht, wird früher oder später an Grenzen stoßen. Es wäre an der Zeit, dass das Unternehmen hinsieht, zuhört und wirklich Veränderung zulässt – nicht nur in Zahlen, sondern im Umgang mit Menschen.
Zum Abschluss möchte ich betonen, dass ich mit dieser Bewertung nicht über ganz Lutz sprechen kann. Ich beziehe mich ausschließlich auf meinen Standort, da ich nicht weiß, wie die Bedingungen und das Miteinander in anderen Häusern sind. Was ich aber sagen kann: Ich sehe, dass sich mein Hausleiter Mühe gibt und oft selbst an seine Grenzen kommt. Das erkennt auch ein Großteil des Teams an und hat grundsätzlich Verständnis dafür. Dennoch hat er sich bewusst für diese Position entschieden – und damit auch für die Verantwortung, die dazugehört. Vielleicht wäre es an der Zeit, zu reflektieren, ob das aktuelle Führungsteam optimal zusamme


