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Bewertung

Top
Company
2024

Licht bei den Themenfeldern und der Work-Life-Balance, Schatten bei Vorgesetzten, Weiterentwicklung und Kommunikation

2,9
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Marketing / Produktmanagement bei PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG in Blomberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten
- Gute Work-Life-Balance, wenn man die gebotenen Möglichkeiten nutzt
- Sicherer Arbeitsplatz
- Sehr guter Zusammenhalt unter den Kollegen
- Pünktliche und korrekte Zahlung von Gehalt, Dienstreiseauslagen, etc.
- Sehr vielfältige und spannende Themenfelder in einem Zukunftsmarkt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Keine Karrierechancen
- Vorgesetztenverhalten extrem subjektiv, "Nasenfaktor" ist entscheidend für sämtliche weiteren Chancen
- Bezahlung entspricht nicht der echten Tätigkeit, sondern nur dem Stellenbild. Wer mehr macht als im Stellenbild beschrieben (das tun die meisten meiner Kollegen), "schenkt" diese Leistung dem Unternehmen
- Veraltete Arbeitsplatzausstattung (Ausnahme: Laptops)
- Inzwischen rein (kenn-) zahlengetriebene Unternehmensführung
- Der Mitarbeiter wird zunehmend zu einer Nummer im System mit verbundenen Kosten. Der Mitarbeiter als Individuum wird immer unwichtiger.
- Einige "weiche" Leistungen (Fahrtgeld, Mitarbeitershop, ...) wurden abgeschafft
- Ein Arbeitsklima, dass stetig schlechter wird

Verbesserungsvorschläge

1) Echte Karrierechancen bieten, nicht nur auf dem Papier.
2) Ein Recht auf Fort- und Weiterbildung ohne Zustimmung der Vorgesetzten.
3) Die Corporate Principles sollten auch gelebt werden, nicht nur an den Wänden hängen. Insbesondere vom Management solltes sie Top-Down vorgelebt werden.
4) Offene und ehrliche Kommunikation, die zielgruppenorientiert ist. Das Management sollte aufhören, die Mitarbeiter absichtlich un-/ mangelinformiert zu halten. Der Flurfunk schadet der Firma dann mehr.
5) Die Vorgesetzten sollten regelmäßig kontrolliert werden. Das 360°-Feedback ist ein Ansatz, wird aber falsch eingesetzt und genutzt.
6) Das Feedback aus Mitarbeiterbefragungen, z. B. Great Place to Work, sollte viel stärker genutzt werden.
7) Keine Führungsposition auf "Lebenszeit": Die "Führungskräfte" sollen sich bewähren müssen. Wenn sie die Anforderungen an diese Führungsrolle nicht erfüllen (können), sollten sie die Position auch wieder räumen müssen.
8) Realistische Wachstumziele setzen, die erfüllbar sind, ohne die Mitarbeiter zu verschleißen.

Arbeitsatmosphäre

- Sehr stark von der Abteilung und dem Geschäftsbereich abhängig. Im Großen und Ganzen gut, besonders mit Kollegen auf der gleich Hierarchie-Ebene.
- Negativ wirken sich die permanenten Wachstumsforderungen des Top-Managements aus. Das aktuelle Arbeitspensum ist jetzt schon kaum mehr zu bewältigen, aber man will immer weiter wachsen.
- Seit dem Rückzug der ehemaligen Geschäftführung aus der Firma und die daraus folgende angestellte Geschäftsführung geht es mit dem Arbeitsklima stark bergab. Es geht nur noch um (Kenn-) Zahlen und kurzfristige Optimierungen. Langfristiges Denken im operativen Umfeld fehlt ganz. Die daraus folgenden Maßnahmen sind oftmals nicht nachvollziehbar, da den Mitarbeitern die negativen Folgen im Arbeitsalltag bereits klar sind.
- Vertrauen ist in meinem "Hierarchiestrang" so gut wie nicht vorhanden. Sowohl von der Gruppe ins Management als auch umgekehrt. Manche in diesem Strang verfolgen ihre eigenen Interessen mit erstaunlicher Skrupellosigkeit. Dafür werden durchaus wochenlange Arbeiten oder auch langgediente Mitarbeiter "geopfert".

Kommunikation

Wirklich wichtige Informationen werden oft nicht weitergegeben. Weitergabe von Informationen nach dem Prinzip "Gießkanne", nicht Zielgruppen-gerichtet. Manche Informationen kommen nur über den Flurfunk und werden vom Management gar nicht berichtet, dann aber als bekannt vorausgesetzt.
Viele Informationen über die geschäftlichen Daten wie Gewinn, Zweck von großen Ausgaben, etc. werden den Mitarbeitern nicht zugänglich gemacht. Im frei zugänglichen Jahresbericht werden diese und weitere Details aber in einer Ausführlichkeit veröffentlicht, dass es einem die Sprache verschlägt.

Kollegenzusammenhalt

Sehr gute Zusammenarbeit in der Gruppe und auf der gleichen Hierarchie-Ebene, vertrauensvoller Umgang miteinander. Auf die Kollegen ist Verlass. Große Hilfsbereitschaft und Unterstützung wird von den meisten gelebt.

Work-Life-Balance

Umfassende Möglichkeit zum mobilen Arbeiten, flexible Arbeitszeiten ohne Kernarbeitszeit. Im Tagesverlauf längere Pausen machen, um z. B. Arzttermine wahrzunehmen, ist überhaupt kein Problem.

Vorgesetztenverhalten

Extrem vom Individuum abhängig. Bezogen auf meine Geschäftseinheit:
- Es heißt, man soll offen über Probleme sprechen. Das kann man auch tun, aber es ändert sich trotzdem nichts.
- Weiterentwicklung, sowohl fachlich als auch hierarchisch/monetär, sind so gut wie nicht möglich. Auch wenn der Wunsch mehrfach besprochen wird, wird man hingehalten mit leeren Versprechungen. Einen Entwicklungsplan gibt es nicht, und das Zielbild für eine Weiterentwicklung ist nicht bekannt oder gibt es einfach nicht. Eine Weiterentwicklung ist nicht erwünscht.
- Manche Vorgesetzte agieren nur so, dass sie bei ihren Vorgesetzten gut dastehen. Wenn nötig, wird die eigene Meinung auch um 180° innerhalb von wenigen Minuten gedreht, wenn es ihn bei seinem Vorgesetzten in einem besseren Licht dastehen lässt. Rückhalt für die Mitarbeiter gibt es nicht. Absprachen zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter werden teils nicht eingehalten.
- Die Vorgesetzten begrüßen beim Betreten des Büros die Mitarbeiter oft nicht, auch nicht im Laufe des Tages. Teilweise werden Mitarbeiter regelrecht ignoriert.
- Entscheidungen werden nur sehr zögerlich getroffen und oft wiederholt revidiert. Mitarbeiter werden selten eingebunden.

Interessante Aufgaben

Positiv:
- Die Aufgaben sind sehr vielfältig und interessant. Es gibt spannende Projekte, intern wie auch extern.
- Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen

Negativ:
- Sehr hohe Arbeitsauslastung. Viel mehr, als man bewältigen kann.
- Spontane "Wünsche" vom Management (ab Abteilungsleitung aufwärts, bis inkl. C-Level) werden immer wieder mit Top-Prio eingekippt, wodurch andere sehr wichtige Aufgaben und Projekte nicht rechtzeitig fertig werden.
- Im Produktmanagement sollen wir viel strategisch arbeiten, was aber auf Grund der vielen Aufgaben und Pflichten im Tagesgeschäft (Beispiele siehe oben) nicht möglich ist. Das wird dann aber negativ in der Beurteilung aufgenommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ab einem bestimmten Alter gibt es keine Chancen mehr, sein Aufgabenbereich zu verändern oder sich weiterzuentwickeln.

Arbeitsbedingungen

Die Ausstattung der Arbeitsplätze ist veraltet und mangelhaft.
- Höhenverstellbare Schreibtische gibt es nur, wenn bereits gesundheitliche Schäden beim Mitarbeiter aufgetreten sind. Also wenn es schon zu spät ist.
- Die Bürostühle sind teilweise kaputt (können nicht mehr verstellt oder festgestellt werden). Möchte man einen neuen, funktionierenden haben, wird das von den Vorgesetzten abgelehnt.
- Die Bildschirme sind über 10 Jahre alt, haben eine schlechte Auflösung, gehen zwischendurch aus, etc. Neue, moderne Bildschirme gibt der Vorgesetzte aber nicht frei.

Viele Gebäude / Büros sind nicht klimatisiert oder gekühlt.

Gehalt/Sozialleistungen

Positiv
- Das Gehalt wird immer pünktlich und korrekt ausbezahlt.

Neutral
- Das Gehalt entspricht dem Tarifvertrag Elektro der IG Metall. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Negativ
- Es wird das Stellenbild bewertet, nicht die ausgeführte Tätigkeit. Wer mehr macht als im Stellenbild beschrieben, ist oftmals unterbezahlt.
- Das Gehalt entspricht, zumindest im Produktmanagement meines Geschäftsbereichs, nicht den ausgeführten Tätigkeiten. Orientierte man sich am Bewertungskatalog der IG Metall, müsste das Gehalt spürbar höher ausfallen.
- Viele Sozial- und Zusatzleistungen sind in den letzten Jahren abgeschafft worden, z. B. Fahrtgeld, Mitarbeitershop.
- Eine unternehmenserfolgsabhängige Komponente beim Gehalt gibt es bei tariflich Angestellten in meinem Bereich nicht.
- Außertarifliche Zusatzzahlungen sind mir in meinem Bereich nicht bekannt.

Image

- Die Außendarstellung entspricht nicht der Realität. Vieles was dargestellt wird, wird nicht gelebt. Die Corporate Principals werden oft nicht beachtet, besonders Top-Down.
- Wie oben beschrieben ist es seit dem Rückzug der damaligen Geschäftsführung deutlich schlechter geworden. Die oft beschworene Phoenix-Familie wurde maßgeblich durch das Verhalten der damalige Geschäftsführung zusammengehalten. Seitdem es nur noch um Kennzahlen geht, zerbröckelt sie immer mehr.
- Besonders der "partnerschaftliche Umgang" existiert nicht über Hierarchie-Ebenen hinweg. Es wird nur max. 2 Hierarchie-Ebenen nach unten mit Mitarbeitern gesprochen, mehr nicht. Und dann lässt man den Mitarbeiter auch spüren, dass es schon fast unter der Würde der höhergestellten Person ist, mit dem Mitarbeiter zu sprechen.
- Viele Kollegen, mich eingeschlossen, sind enttäuscht über die nicht gelebten Versprechungen der Aussendarstellung in meinem Geschäftsbereich. Entsprechend schlecht ist die Stimmung gegenüber dem Unternehmen. Dies ist einer der Gründe für eine hohe Personalfluktuation, die sich weiter fortsetzen wird.

Karriere/Weiterbildung

- Sich weiterzuentwickeln auf eine höherwertige Stelle ist nicht möglich. Aufstieg geht nur nach "Nasenfaktor". Möchte man sich weiterentwickeln bleibt nur der Wechsel in einen anderen Geschäftsbereich oder der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, besonders in dieser Region, sollte einem Arbeitgeber doch daran liegen, die teils sehr hoch qualifizierten Mitarbeiter zu halten. Aber Fehlanzeige.
- Es gibt vielfältige Möglichkeiten zu Weiterbildung in House. Diese sind hauptsächlich bezogen auf "weiche" Themen, wie Führung, Verhandeln, Rhetorik, etc. Fachlich gibt es nur recht wenig, was aber prinzipiell kein Problem darstellt. Externe Weiterbildung ist auch möglich. Letztendlich muss jede Weiterbildung vom Vorgesetzten freigegeben werden, was es besonders schwierig macht, externe Weiterbildungen nutzen zu können. Auch hier entscheidet der Nasenfaktor, ob man sich weiterbilden darf oder nicht.

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Arbeitgeber-Kommentar

Ines Ludwig, Senior Director Corporate & Group Functions Human Relations
Ines LudwigSenior Director Corporate & Group Functions Human Relations

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

erst einmal möchte ich mich für die sehr ausführliche Beschreibung Ihrer Eindrücke und die Zeit, die Sie sich dafür genommen haben, bedanken. Schon anhand Ihrer sehr konkreten Ausführungen werden wir uns mit den angesprochenen Themen eingehend beschäftigen können. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich ergänzend zu einem vertraulichen Telefonat unter der Nummer 05235/3-42032 anrufen, um gegebenenfalls einige Punkte noch einmal gezielt anzusprechen.

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