- kursana11.Juli 2019
- Mitarbeiter
Arbeitsatmosphäre
Hallo, wo kann ich hier mit meinem Stempel stempeln?
Endlos lange Flure, Stille auf den Fluren und ganz viel Frust. Wertschätzung und Anerkennung sucht man vergebens. Wer innerhalb der Personalabteilung auf die Suche nach emotionaler Intelligenz auf Führungsebene geht, der wird bitter enttäuscht. Dafür gibt es Stempel. Jeder hat seinen eigenen Stempel, anhand eines Stempels kann man erkennen auf welcher Hierachiestufe sich der Inhaber des Stempels befindet. Es gibt ganze Ordner voll mit Verfahrensanweisungen und überhaupt hat man das Gefühl, wieder in den 80ern angekommen zu sein.
Vorgesetztenverhalten
Bereichsleitung, Abteilungsleitung, Hauptabteilungsleitung, Leitung der Leitung, wer dort was und wen leitet ist völlig undurchsichtig. Organigramme sind seitenlang.
Führungskräfte sind sich untereinander nicht grün. Das fängt schon bei der Geschäftsführung an.
Ich habe selbst erlebt wie eine Führungskraft einer anderen Abteilung im Stechschritt durch den Flur der Personalabteilung marschierte, die Tür aufschmiss und die Mitarbeiterin, der gegenüber sie keinerlei Weisungsbefugnis hatte, grundlos fertig machte.
Tattoos, Piercings o.Ä. gelten bei Kursana (Personalabteilung) als rebellisch - bitte während der Arbeitszeit abdecken oder entfernen.
Teilweise fachlich sehr inkompetent. Man fühlt sich schon gut aufgehoben wenn einem die eigene Führungskraft erzählt, sie selbst hätte den Bereich einfach so zugewiesen bekommen und hätte gar Ahnung von dem Thema.
Abgesehen von der Fachlichkeit ist das Thema Führung für die meisten Führungskräfte allerdings ein Fremdwort.
Kollegenzusammenhalt
Wie überall. Die einen verstehen sich, die anderen verstehen sich nicht. Die bereichs- oder abteilungsübergreifende Zusammenarbeit wird jedoch durch das desolate Führungsverhalten völlig blockiert.
Interessante Aufgaben
Altenpflege ist ein spannender Markt und es gäbe eine Menge interessanter Aufgaben. Dazu müsste man aber im hier und jetzt ankommen und sich nicht weiter in den 1980er Jahren aufhalten.
In der Hauptverwaltung arbeitet man sich nun wirklich nicht zu Grunde. Ein Boreout-Syndrom ist da wahrscheinlicher.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Meetings, in ganz kleinen Runden, in kleinen Runden, in mittleren Runden, in großen Runden, in größeren Runden, in ganz großen Runden, usw. .
Mal wöchentlich, mal monatlich, mal alle 2 Wochen. Eigentlich wird immer dasselbe erzählt. Wenn man den Wortlaut jedes Mal etwas verändert, fällt das niemandem auf.
Kommunikation über strategische Entscheidungen gibt es nicht. Dafür erfährt man wie es beim Golfen, im Urlaub oder beim Friseur war. Für eine Budgeterstellung sitzt man wochenlang zusammen. Auf die Freigabe wartet man dann 6 Monate.
Gleichberechtigung
Das oberste Management besteht nur aus Männern, auf den Ebenen darunter gibt es eine Durchmischung
Umgang mit älteren Kollegen
Ich konnte keinen Unterschied feststellen
Karriere / Weiterbildung
Es gibt eine interne Akademie. Ganz fortschrittlich und im Sinne der Umwelt wird für die Inhalte der Akademie jährlich eine dicke Broschüre geschrieben. Die Inhalte sind verständlicherweise auf die Pflege ausgelegt, diese kann ich daher nicht beurteilen. Alles andere was extern und vor allem sinnvoll wäre, wird abgeschmettert.
Gehalt / Sozialleistungen
Gehalt für Berlin völlig okay. Gehalt wird pünktlich gezahlt.
Allerdings sollte man nach gewisser Betriebszugehörigkeit nicht nach mehr Gehalt fragen - kommt überhaupt nicht gut an.
Arbeitsbedingungen
Wenn der Monitor in Flammen aufgeht...
Absolut katastrophal. Es kann schon mal passieren, dass Server und Telefon für mehrere Stunden am Tag abstürzen, gerne auch mehrmals pro Woche.
Die Rechner sind wahrscheinlich die direkte Nachfolge der analogen Schreibmaschine. Rechner und/ oder Monitore sind ohne Boxen. Wer diese beruflich benötigt, der kann schon mal 1 Jahr auf Genehmigung warten. Keine höhenverstellbaren Tische, die Stühle nicht von bester Qualität. Keine klimatisierten Räume, im Sommer sehr heiß.
Umwelt- / Sozialbewusstsein
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Work-Life-Balance
"Vertrauensarbeitszeit" ohne Vertrauen in einer Kernarbeitszeit von 9 Uhr bis 15 Uhr.
Gilt aber nicht für Führungskräfte und schon gar nicht an Freitagen.
Homeoffice? Bloß nicht! Auch sonst sehr unflexibel und nicht am Puls der Zeit.
Image
Neue Mitarbeiter entscheiden sich innerhalb der ersten Woche ob sie sich langfristig an das Unternehmen binden wollen oder nicht. Bei mir fiel diese Entscheidung am ersten Tag. Das Image ist schlecht und das auch völlig zurecht. Wenn die Personalabteilung innerhalb von 2-3 Jahren über 20 Mitarbeiter verliert, ist das schon ein Zeichen.
Man sieht bei den Kollegen in frustrierte Gesichter. Ich hatte nicht den Eindruck, dass dort irgendjemand gerne arbeitet.
Verbesserungsvorschläge
- im hier und jetzt ankommen begreifen wer das ganze Geld erarbeitet und dementsprechend wertschätzen Hierarchie und Führungsebenen hinterfragen Führungskräfte dringend hinterfragen
Pro
Die Idee und die Einrichtung von Seniorenheimen finde ich richtig und wichtig. Dazu trägt Kursana bei. Das wars aber auch.
Contra
Was ich in der Hauptverwaltung zu beanstanden habe, habe ich oben ausreichend beschrieben. Als besonders schlecht empfinde ich den Umgang mit Mitarbeitern aus den Senioren-Einrichtungen. Kursana ist die Chashcow von Dussmann, jedes Jahr versucht man sie noch mehr zu melken. Pflegekräfte und damit meine ich alle, die innerhalb einer Einrichtung beschäftigt werden, werden schlecht bezahlt, erhalten keinerlei Wertschätzung (ein Regencape zum Tag der Pflege ist wohl keine Wertschätzung) und ihre Stimmen werden von der Hauptverwaltung nicht gehört.
Folgende Benefits wurden mir geboten
- Firmakursana
- StadtBerlin
- JobstatusEx-Job
- Position/HierarchieAngestellte/r - Arbeiter/in
- UnternehmensbereichPersonal / Aus- und Weiterbildung