Arbeitsatmosphäre
Diesen Punkt muss man zwigespalten beantworten. Innerhalb diverser Abteilungen kann man sicherlich sagen, dass die Atmosphäre stimmt, jedoch wird diese durch fehlende Anreize, fehlende Motivation, fehlende Kommunikation und Transparenz seitens der Führungskräfte stark torpediert. Inkompetentes Meeting Management, Projektmanagement und Kommunikationsmanagement stehen an der Tagesordnung, wodurch die Atmosphäre öfters zu Grunde geht.
Vorgesetztenverhalten
Unternehmenskultur wird hauptsächlich bestimmt durch die moralischen, fachlichen, verhaltenstechnischen Vorgaben und vertretenen Grundsätze des Managements.
Die Frage, die sich bei diesem Unternehmen stellt ist folgende: Sind das Problem falsche Grundsätze oder ist es das Fehlen von Grundsätzen, Leitlinien etc., die zu einer mangelhaften Bewertung und damit schlechten Unternehmenskultur führen?!
"Vorgesetzte" haben nur zu einem kleinen Teil eine entsprechende fachliche/ theoretische Grundlage, um Führungsaufgaben professionell zu meistern - sind nicht entsprechend geschult und auch nicht bereit „zu lernen“.
Des Öfteren durfte man beobachten, wie Vorgesetzte ggü. verschiedenen Mitarbeitern verschiedene, voneinander abweichende Meinungen zu einem Thema vertreten und so zu ihren Gunsten ausgelegt haben, was natürlich zu Missstimmung führen kann.
Man bekommt leider das Gefühl, dass wichtige Entscheidungen tatsächlich durch die Windrichtung beeinflusst werden – denn sie werden oft ohne Angabe von Gründen – Achtung! – nicht getroffen, sondern immer wieder geändert. Dazu gehören sowohl Personalentscheidungen als auch Strategieentscheidungen. Bisweilen kann sogar vermutet werden, dass bei einigen internen Personalentscheidungen „bestehende“ Vertragsinhalte als irrelevant angesehen werden. „Was bedeutet das?“ – Personen werden wie austauschbare Ressourcen hin und her geschoben.
Auch kritisch gesehen werden darf, dass Mitarbeiter nicht ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden. Es finden keine Vergleiche von Fähigkeiten und Anforderungen der Position oder Personalbedarfsplanungen statt. Wird eine Stelle frei, wird sie oftmals durch nicht passende Mitarbeiter besetzt – was für das Unternehmen starke negative Konsequenzen hat – da auf der einen Seite Know-How an anderer Stelle verloren geht und dafür wichtige Positionen mit Personen ohne entsprechendem Know-How besetzt werden!
Kritik wird selten zugelassen und man bekommt in der Regel eine von drei Varianten zu hören: a) Man habe keine Zeit sich im Moment darum zu kümmern, einem sei das Problem aber bereits bekannt; b) Man solle lieber zufrieden sein, oder einfach das Unternehmen verlassen; c) Man werde sich um das Problem kümmern, wenn es akut wird! (vorrausschauendes, strategisches Denken ist leider nicht vorhanden)
Auch wenn der softe Aspekt hier sicherlich auch eine wichtige Rolle spielen dürfte, so wird dieses Potential, fachliche Rückstände durch motivierende Mitarbeiterführung auszugleichen ebenfalls verschwendet. Dies mag daran liegen, dass die höchsten Positionen zu 80% durch Kollegen aus dem Herkunftsland des Unternehmens besetzt werden, was per se natürlich nicht negativ ist. Jedoch zeigt sich in der Praxis im Bereich der sozialen Kompetenzen, dass diese auch durch die Kultur/ Herkunft beeinflusst werden.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass motivierendes und gutes Management, personelle Planung und strategische Ausrichtung und Umsetzung nur mangelhaft stattfinden.